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Mit Kapitalspritzen und Fremdwährungsgeschäften will die russische Zentralbank ihr Finanzsystem stützen.

© imago images/SNA

Folge der Sanktionen des Westens: Russischer Rubel fällt auf Rekordtief

119 Rubel für einen US-Dollar: Die westlichen Sanktionen gegen Russland zeigen bereits Wirkung. Die russische Zentralbank versucht, gegenzusteuern.

Der Rubel geriet nach den wirtschaftlichen Sanktionen der Europäischen Union am Montag erneut unter Druck. In der Nacht stürzte die russische Währung auf der Handelsplattform EBS um fast 42 Prozent ab. Ein Dollar kostete zeitweise 119 Rubel.

Russlands Zentralbank will mit weiteren Maßnahmen dem heimischen Finanzsystem unter die Arme greifen. Am Montagmorgen hob sie den Leitzins um 10,5 Punkte auf 20 Prozent an. Eine Anhebung gilt als geldpolitisches Mittel gegen eine befürchtete oder tatsächliche Inflation.

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Zudem dürfen Wertpapierhändler nicht länger russische Wertpapiere im Besitz von Ausländern verkaufen, wie die Bank am Montagmorgen mitteilte. Mit Kapitalspritzen und Fremdwährungsgeschäften sollen zudem heimische Geldinstitute gestützt werden.

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Die EU setzte in der Nacht zum Montag ihre Sanktionen gegen die russische Zentralbank in Kraft. Es gilt nun ein Transaktionsverbot mit dem Finanzinstitut – so kann die Zentralbank kaum noch Geschäfte mit europäischen Banken machen. Die Strafmaßnahme gilt als ebenso schwerwiegend wie der in Kürze geplante Ausschluss einiger russischer Finanzinstitute aus dem Banken-Kommunikationsnetzwerk Swift.

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Darüber hinaus wurden alle Vermögenswerte der russischen Zentralbank in der EU eingefroren. Damit will der Westen verhindern, dass Russlands Präsident Wladimir Putin seinen Krieg gegen die Ukraine finanzieren kann. In den vergangenen Jahren hat Russland Sparreserven in Höhe von 630 Milliarden US-Dollar angehäuft. 

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Das ist in etwa doppelt so viel wie der Wert des gesamten russischen Warenexports im Jahr 2020. Der Kreml könnte mit diesen Bankreserven also theoretisch zwei volle Jahre ohne Außenhandel wirtschaftlich überleben. Wie groß die Vermögenswerte der russischen Zentralbank in der EU sind, ist allerdings unklar.

Bereits am Sonntag hatte Russlands Zentralbank angesichts des bevorstehenden Ausschlusses aus Swift den heimischen Banken Unterstützung zugesichert. Es gebe genügend Kapital und Liquidität für eine ununterbrochene Funktion bei jeder beliebigen Situation, teilte die Bank am Sonntag mit. Die Währungs- und Geldmärkte sollen am Montag später öffnen, wie es von der russischen Zentralbank hieß. Wann die russische Aktienbörse öffnet, steht laut der Moskauer Börse noch nicht fest. (Tsp, Reuters)

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