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Viele Menschen auf der Welt würden gerne ein Instrument spielen können.

© Kitty Kleist-Heinrich

Risikokapital für Start-ups: Millionen für Klavierlehrer aus dem Netz

2016 flossen 120 Millionen Euro in Berliner Start-ups. Die Beteiligungsgesellschaft der Investitionsbank (IBB Bet) gehört zu den größten Wagniskapitalgebern in Deutschland.

Ein Klavier oder ein elektrisches Keyboard und ein Rechner oder ein Tablet – mehr braucht der Musikschüler der Zukunft nicht. Jedenfalls nicht, wenn es nach Skoove geht. Das Berliner Start-up hat eine Lern-Plattform entwickelt, auf der Kinder ab zehn Jahren und Erwachsene sich das Klavierspielen selber beibringen können. „Jeder Zweite auf der Welt würde gerne ein Instrument spielen können“, sagt Unternehmensgründer Florian Plenge. Allerdings fehle es vielen potenziellen Musikschülern an Zeit oder Geld. Das Geschäftsmodell von Skoove basiert auf einem Abonnement: Gegen eine monatliche Gebühr kann der Kunde jederzeit auf seinen virtuellen Klavierlehrer zugreifen. Zwei Jahre nach seiner Gründung beschäftigt die Firma mit dem stilisierten Violinschlüssel im Logo bereits 15 Mitarbeiter. Dass Skoove so weit gekommen ist, hat das Start-up auch der Beteiligungsgesellschaft der Investitionsbank Berlin (IBB Bet) zu verdanken. Die Institution fördert junge Berliner Firmen im Auftrag des Berliner Senats seit 20 Jahren mit Risikokapital. Dabei investiert die IBB Bet ausschließlich in Unternehmen, die noch ganz am Anfang stehen und einem der fünf vom Senat festgelegten Wirtschaftscluster angehören.

Nach London floss 2016 das meiste Risikokapital

2016 hat die Beteiligungsgesellschaft der IBB nach eigenen Angaben insgesamt 15,2 Millionen Euro in hauptstädtische Start-ups gesteckt; weitere 105 Millionen Euro steuerten private Investoren bei. „Nach dem Rekordergebnis des Vorjahres ist das das zweithöchste Finanzierungsergebnis in unserer 20-jährigen Geschichte“, sagte IBB-Chef Jürgen Allerkamp bei der Vorstellung der Bilanz der IBB Bet am Mittwoch. Im europaweiten Vergleich der Vergabe von Wagniskapital wurde Berlin im vergangenen Jahr dennoch von anderen Städten überholt. Die Beteiligungsgesellschaft der IBB führt das vor allem auf einen fehlenden „Großdeal“ mit einem Investitionsvolumen von mehr als 100 Millionen Euro zurück. Allein für Skoove machte die IBB Bet im vergangenen Jahr 600 000 Euro locker. Mit dem Geld will das Unternehmen seine Plattform unter anderem so weiterentwickeln, dass man sie auch fürs Erlernen weiterer Instrumente nutzen kann.

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