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Reparatur am offenen Handy: Manche Smartphones kann man kaum reparieren.

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Tagesspiegel Plus

Recht auf Reparatur: „Wegschmeißen und neu kaufen ist billiger“

Reparaturen sind teuer und langwierig, viele Geräte landen daher im Müll. Die Politik will das ändern, doch das geplante Gesetz hat Lücken.

Schon als Kind war Frank Schelle ein Schrauber. „Ich wollte wissen, wo die Kapelle sitzt“, erzählt der heute 60-Jährige. Als Knirps schraubte er daher kurzerhand das Röhrenradio der Eltern aus DDR-Produktion auf. Doch statt Musiker entdeckte er nur leuchtende Röhren. Andere Menschen wären entmutigt, Schelle machte weiter. Er zerlegte alle Gerätschaften, die ihm unter die Finger kamen. Irgendwann konnte er die Teile auch wieder zusammenbauen. Das war der Durchbruch.

Heute gibt er sein Wissen an weniger talentierte Bastler weiter: Der gelernte Montageschlosser hilft Menschen, deren Verstärker, Mixer oder Fernseher kaputt sind, die Geräte zu reparieren. Schelle arbeitet im Repair-Café im Industriesalon Oberschöneweide, jeden ersten und zweiten Mittwochnachmittag kann man hier gegen eine Spende auf Hilfe hoffen.

Reparieren ist out

Für die Politik sind Menschen wie er und seine Kunden Vorbilder. Denn das Reparieren ist aus der Mode gekommen. Heute werfen die meisten Verbraucher ihre kaputten Geräte in den Müll. Sie kaufen lieber ein neues Teil, statt das alte Smartphone oder den Staubsauger instandsetzen zu lassen. Das produziert jede Menge Elektromüll. Künftig soll der Berg kleiner werden.

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