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Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen), Bundeswirtschaftsminister (Archivbild)

© dpa/Thomas Banneyer

Stärkung des Wirtschaftsstandortes: Wirtschaftsminister Habeck nimmt Autohersteller in die Pflicht

Habeck betont die Notwendigkeit hoher Investitionen in Zukunftstechnologien für die Automobilbranche. VDA-Präsidentin Müller kritisiert die Rahmenbedingungen.

Zum Beginn der Internationalen Automobilausstellung (IAA) hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) die Fahrzeughersteller in die Pflicht genommen, ihren Beitrag zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts zu leisten.

Für den Industriestandort Deutschland sei es „wichtig, im globalen Wettbewerb vorne mitzuspielen“, sagte der Grünen-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Dienstag. Es gehe darum, „dass hier die innovativsten, qualitativ besten und klimafreundlichsten Fahrzeuge gebaut werden“.

Das erfordere wichtige strategische Entscheidungen und hohe Investitionen in Zukunftstechnologien von der Batteriezellfertigung bis zur Softwareentwicklung, sagte Habeck. An dieser Stelle seien die Unternehmen gefragt, betonte er. Die Bundesregierung unterstütze die Automobilindustrie dabei mit über sechs Milliarden Euro allein von 2023 bis 2026.

Habeck wies zudem darauf hin, dass die Bundesregierung mit strategischen Ansiedlungen zum Beispiel im Bereich der Chip- und Halbleiterproduktion für sichere Lieferketten sorge. Außerdem treibe sie den Ausbau erneuerbarer Energien voran und erleichtere auf diese Weise „die direkte Stromnutzung für Unternehmen aus Wind- und Solarparks“, sagte er.

„Auf diese Weise unterstützen wir die Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Fahrzeugbranche und treiben gemeinsam die grüne und digitale Transformation am Standort Deutschland voran“, erklärte er.

VDA-Präsidentin kritisiert Rahmenbedingungen in Deutschland

Zuvor hatte die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, die Rahmenbedingungen in Deutschland kritisiert. Der Standort Deutschland sei „nicht mehr wettbewerbsfähig“, sagte Müller am Montag im Deutschlandfunk. Das habe mit „zu teuren Energiekosten“ zu tun, mit Steuern, Abgaben und Umlagen und der Bürokratie hierzulande. „Andere Regionen ziehen an uns vorbei.“

Die diesjährige Internationale Automobilausstellung (IAA) in München wird am Dienstag von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) offiziell für das Publikum eröffnet. Themenschwerpunkte der diesjährigen IAA sind Klimaschutz, nachhaltige Mobilität und nachhaltige Antriebe sowie die Digitalisierung, wie VDA-Präsidentin Müller ankündigte. Erwartet werden bis Sonntag rund 700.000 Besucher und Besucherinnen.

Unter den Ausstellern auf der Messe sind auch etliche chinesische Hersteller sowie der US-Elektroautohersteller Tesla. Begleitet wird die IAA von zahlreichen angekündigten Protesten gegen die Autoindustrie. Bereits am Montag kam es zu Straßenblockaden. Umweltschützer werfen der Automobilindustrie zudem vor, zu wenig auf sparsame Elektromodelle zu setzen. (AFP)

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