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Konzept des CityAirbus - Ende des Jahres soll der Prototyp fliegen.

© Airbus

Mobilität der Zukunft: Science-Fiction-Filme werden zur Realität

Ein Blick in die Zukunft: Daimler stellt Elektrolastwagen vor – und Airbus tüftelt weiter am fliegenden Taxi.

Daimler setzt im Wettbewerb mit Tesla und anderen Herstellern auf einen schweren Lastwagen mit Elektroantrieb. Die vorgestellte Zugmaschine vom Typ eCascadia werde 2021 in die Produktion gehen und habe eine Reichweite von bis zu 400 Kilometern, teilte der Konzern bei einer Präsentation in Portland im US-Bundesstaat Oregon mit. Eingesetzt werde er für die regionale Verteilung von Gütern und den Transport von Hafenlieferungen. Zudem stellte Daimler den kleineren eM2 vor, der für die Lieferung von Nahrungsmitteln und Getränken vorgesehen ist. Daimler will nach eigenen Angaben noch in diesem Jahr zu Testzwecken 30 Fahrzeuge an Kunden ausliefern.

Der US-Vorreiter Tesla hat angekündigt, seinen Lastwagen vom Typ Semi vom kommenden Jahr an vom Band rollen zu lassen. Andere Hersteller wie der Volkswagen-Partner Navistar entwickeln ähnliche Modelle. Experten zufolge dürfte der wichtigste Markt für die Fahrzeuge China sein. Daimler will nach eigenen Angaben bis 2019 mehr als 2,5 Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung in der Lkw-Sparte ausgeben. Davon seien 500 Millionen Euro für elektrische Schwerlaster, Vernetzung und Selbstfahrtechnik vorgesehen.

Daimler-Chef Dieter Zetsche nannte die Elektromobilität auf der Konferenz „Technology. Managing the Future“ der European School of Management and Technology (ESMT) am Donnerstag in Berlin einen der Megatrends seiner Branche. Die weiteren seien vernetztes und autonomes Fahren sowie Carsharing, was 21 Millionen Menschen weltweit nutzen würden. All diese neuen Entwicklungen seien ein Ergebnis des „digitalen Tsunamis“ der vergangenen zehn Jahre. „Bis 2022 plant Daimler, auch selbstfahrende Taxis auf die Straße zu bringen“, sagte Zetsche.

Airbus will Stadtverkehr in die Luft bringen

Nach ihm sprachen Lufthansa-Chef Carsten Spohr und Airbus-Chef Thomas Enders über die Mobilität der Zukunft. Enders geht noch einen Schritt weiter als Zetsche. Ihm geht es nicht nur darum, dass Taxis in Zukunft selber fahren, sondern dass sie auch fliegen können. Der von Airbus entwickelte Prototyp – CityAirbus genannt – soll irgendwann bis zu vier Personen befördern können. Ein Pilot ist dafür nicht mehr nötig. Die Passagiere könnten per App einen Sitzplatz bestellen.

Fliegende Autos, das war lange nur eine Fantasie in Science Fiction Filmen, doch inzwischen glauben Unternehmen wie Airbus und Uber, dass Flugtaxis künftig die Mobilität in Metropolen verändern, so wie es einst S- und U-Bahnen taten. 2030 sollen nach Prognosen gut 60 Prozent aller Menschen in Metropolen leben. Ein halbes Dutzend neuer Megastädte wird bis dahin entstehen, alte wachsen weiter. Unbemannte Flugsysteme sollen helfen, dass diese Millionen von Menschen weiterhin von A nach B kommen.

Was Enders mit Blick auf solche Visionen stört, ist, dass es in Europa und speziell in Deutschland immer erst ein „Gesamtkonzept“ brauche. Die Unternehmen würden – und könnten – zu wenig testen, ausprobieren. „Der Wettbewerb bewegt sich in den USA und China aber rasant weiter“, sagte er. Das Ergebnis würde man schon sehen: Die fünf US-Techfirmen Apple, Alphabet, Amazon, Microsoft und Facebook werden immer mächtiger – und gefährlicher. Immerhin tüftelt auch Google schon an selbstfahrenden Autos.

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