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Warenhauskrise: Metro will 60 der 90 Karstadt-Häuser übernehmen

Der Düsseldorfer Handelskonzern Metro hat sein Angebot zur Übernahme der Karstadt-Warenhäuser der angeschlagenen Arcandor konkretisiert. Auch die verbleibenden 30 Häuser müssten nicht unbedingt schließen.

"Wir sind sicher, dass wir von den 90 Häusern 60 übernehmen und in unser Galeria-Kaufhof-Konzept integrieren können", sagte METRO-Finanzvorstand Thomas Unger der Tageszeitung Die Welt. Damit gebe der Konzern "dem weit überwiegenden Teil der Karstadt-Beschäftigten eine gesicherte Zukunft" so Unger. Arcandor-Chef Karl-Gerhard Eick hatte den METRO- Vorschlag bisher abgelehnt.

Die rund 4000 Mitarbeiter in den 30 zu schließenden Filialen "würden doch nicht alle arbeitslos, wie immer wieder behauptet wird", erklärte Unger. METRO habe bereits vorgefühlt. Es gebe Interesse einer ganzen Reihe von Handelsketten an den Häusern. "Unsere eigene Elektronik-Handelskette Saturn gehört dazu. Sicherlich sind die Häuser auch für die großen Textilketten, Projektentwickler, vielleicht auch Einkaufscenterbetreiber interessant", sagte Unger weiter. "Wir planen keine Leichenfledderei und spekulieren auch nicht auf eine Insolvenz von Arcandor", sagte Unger und fügte hinzu: "Wir wollen kein einziges Haus schließen, das Geld verdient." Das erste Gerüst einer Deutsche Warenhaus AG könnte nach den Worten von Unger bereits Ende Juli stehen.

Unterdessen sind die Chancen Arcandors auf Staatshilfen aus dem Milliarden-Notfonds des Staates für Unternehmen deutlich gesunken.

ZEIT ONLINE, cl, dpa

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