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FILE PHOTO: SpaceX owner and Tesla CEO Elon Musk speaks during a conversation with legendary game designer Todd Howard (not pictured) at the E3 gaming convention in Los Angeles, California, U.S., June 13, 2019.  REUTERS/Mike Blake/File Photo

© Foto: Reuters/Mike Blake

Update

Kurz nach der Übernahme: Elon Musk schließt Twitter-Pleite nicht aus

Mehrere hochrangige Mitarbeiter, darunter die Sicherheitschefin, kehren dem Unternehmen den Rücken. Zuvor warnte Elon Musk vor Geldproblemen bei Twitter.

Rund zwei Wochen nach der Übernahme des Kurzmitteilungsdiensts Twitter durch Tech-Milliardär Elon Musk haben mehrere hochrangige Mitarbeiter das Unternehmen verlassen. Sicherheitschefin Lea Kissner und der für Datenschutz zuständige Damien Kieran gaben am Donnerstag (Ortszeit) ihren Abschied vom Unternehmen bekannt. US-Medien berichteten zudem, weitere Manager hätten Twitter verlassen.

Verbraucherschutzbehörde spricht seltene Warnung aus

Die US-Verbraucherschutzbehörde FTC (Federal Trade Commission) sprach daraufhin eine Warnung aus, was selten ist. „Wir verfolgen die jüngsten Entwicklungen bei Twitter mit großer Sorge. Kein Geschäftsführer oder Unternehmen steht über dem Gesetz“, erklärte ein Sprecher der FTC. Verstöße gegen ein Abkommen mit der Behörde in Sachen Datensicherheit und Datenschutz könnten Bußgelder in Millionenhöhe nach sich ziehen.

Musk schließt Insolvenz nicht aus

Tech-Milliardär Elon Musk hat wenige Wochen nach der 44 Milliarden Dollar schweren Twitter-Übernahme eine Insolvenz des Online-Dienstes nicht ausgeschlossen. Bei einem Auftritt vor Mitarbeitern am Donnerstag warnte er Medienberichten zufolge, dass bei Twitter im kommenden Jahr ein Milliarden-Loch in der Bilanz klaffen könnte.

Wenn es unter diesen Umständen nicht gelinge, mehr Geld reinzubringen als wir ausgeben, sei „eine Insolvenz nicht ausgeschlossen“, zitierten Musk unter anderem der Finanzdienst Bloomberg sowie die Tech-Medien „The Information“ und „Platformer“.

Twitter schrieb bereits vor der Übernahme zuletzt rote Zahlen. Nach dem Deal beklagte Musk einen Umsatzeinbruch, weil einige große Werbekunden Anzeigen auf der Plattform ausgesetzt hatten. Sie sorgen sich, dass ihre Werbung neben anstößigen Tweets auftauchen könnte, wenn Musk wie angekündigt die Inhalte-Regeln lockern sollte.

Auf Twitter lastet zudem der Kredit von rund 13 Milliarden Dollar, den Musk für den Kauf aufnahm. Medienberichten zufolge kostet die Bedienung dieser Schulden rund eine Milliarde Dollar im Jahr. Der Tech-Milliardär will die Werbe-Erlöse, die bisher 90 Prozent der Einnahmen ausmachen, durch ein Abo-Geschäft ergänzen. Der Start seines neuen Abos mit Verifizierung-Häkchen sorgte zunächst einmal für Chaos, weil einige Nutzer Prominente und Unternehmen mit täuschend echt aussehenden Fake-Accounts imitierten.

Homeoffice nur mit ausdrücklicher Erlaubnis möglich

Zuvor hatte Musk die Beschäftigten bereits in einer E-Mail vor schwierigen Zeiten gewarnt. Die wirtschaftliche Lage sei „schlimm“, besonders für ein Unternehmen, das von Werbeeinnahmen abhänge. In dem Memo kündigte Musk auch neue Richtlinien in Sachen Homeoffice an - künftig ist Heimarbeit demnach nur noch mit seiner ausdrücklichen persönlichen Erlaubnis zulässig.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen laut dem Memo, aus dem US-Medien übereinstimmend zitierten, mindestens 40 Stunden pro Woche im Büro erscheinen. Vor der Übernahme durften Twitters Beschäftigte von überall aus arbeiten. Musk gilt als ausgesprochener Gegner des Homeoffice-Trends, das hatte er bereits bei seinem Elektroautokonzern Tesla deutlich gemacht.

Musk hatte vergangene Woche rund jeden zweiten der zuvor etwa 7500 Jobs bei Twitter gestrichen. Jetzt sagte er den Berichten zufolge, dass die Firma zum Teil immer noch zu viele Beschäftigte habe.

Medienberichten zufolge verließen am Donnerstag bereits zwei Manager in Schlüsselpositionen die Firma: Der für das Herausfiltern anstößiger Inhalte verantwortliche Yoel Roth und Robin Wheeler, die erst seit kurzem für die Beziehungen zu Werbekunden zuständig war. (dpa, AFP)

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