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Mit dem Handy in die Apotheke. Die App ist eine Möglichkeit, das E-Rezept einzulösen, leichter geht es mit der Gesundheitskarte.

© imago/MIS/IMAGO/Bernd Feil/M.i.S.

Keine Rezepte mehr auf Papier: So funktioniert das E-Rezept

Verschreibungspflichtige Medikamente gibt es für Kassenpatienten seit Jahresanfang nur noch mit einem elektronischen Rezept. Und so geht’s.

Es ist ein sonniger Tag im August, als Karl Lauterbach einen Ausflug ins Berliner Gesundheitswesen unternimmt. Der Bundesgesundheitsminister besucht erst eine Arztpraxis und dann eine Apotheke in Berlin-Charlottenburg. Beide arbeiten mit dem E-Rezept.

Im Sommer 2023 ist das in Deutschland noch die Ausnahme, seit Anfang dieses Jahres ist das E-Rezept Pflicht. Alle Ärzte und Apotheken müssen verschreibungspflichtige Medikamente nun per E-Rezept verordnen beziehungsweise ausgeben, das rosafarbene Papier-Rezept ist Vergangenheit. Den Gesundheitspolitiker von der SPD freut das: „Das E-Rezept ist für Patientinnen und Patienten eine wirkliche Verbesserung“, sagt Lauterbach.

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Für welche Medikamente braucht man das E-Rezept?

Für Patienten ist das Neuland. Jahrzehntelang mussten sie ihr Rezept in der Arztpraxis abholen und das Papier in der Apotheke abliefern. Für verschreibungspflichtige Medikamente gilt das mit dem neuen Jahr nicht mehr. Solche Arzneien gibt es jetzt nur noch auf dem E-Rezept. Der Arzt stellt es aus, signiert es und speichert es auf einem zentralen System.

Das E-Rezept ist für Patientinnen und Patienten eine echte Verbesserung.

Karl Lauterbach, Bundesgesundheitsminister

Wie bekommt man die Arzneien?

Um das Rezept einzulösen, müssen sich die Patienten in der Apotheke autorisieren. Am einfachsten geht das mit der Gesundheitskarte, die jedes Kassenmitglied hat. Die Karte muss man nur in das Kartenlesegerät der Apotheke stecken, das ist alles. „Alle Gesundheitskarten der gesetzlichen Krankenversicherung können das“, sagte ein Sprecher des Spitzenverbands der gesetzlichen Krankenversicherer dem Tagesspiegel.

Alternativ kann man sich auch die App „Das E-Rezept“ herunterladen. Und für Menschen, die auf Papier nicht verzichten möchten, kann der Arzt das E-Rezept auch ausdrucken. Grundsätzlich kann das E-Rezept auch in Online-Apotheken eingelöst werden. Für privat Versicherte gelten die neuen Vorschriften nicht. Sie bekommen erst einmal weiter das alte Papierrezept.

Stellen alle Ärzte das E-Rezept aus?

Das E-Rezept soll das Medikamentenmanagement verbessern und Patienten das Leben erleichtern. Um ein Folgerezept zu erhalten, muss man jetzt nicht mehr die Arztpraxis aufsuchen.

Ärzte sind verpflichtet, die E-Rezepte auszustellen. Wer es versäumt hat, die nötige Technik anzuschaffen, muss mit Sanktionen rechnen. Vorgesehen sind Honorarkürzungen von einem Prozent.

Das Gesetz muss Anfang Februar noch abschließend in den Bundesrat, doch die Vorschriften für die verbindliche Nutzung gelten schon jetzt.

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