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70 Prozent der erwerbstätigen Geflüchteten üben eine qualifizierte Tätigkeit aus, für die ein Berufs- oder Studienabschluss notwendig ist.

© dpa/Marijan Murat

Integration in Deutschland: Mehr als die Hälfte der 2015 Geflüchteten hat einen Beruf

Das Jahr 2015 war durch eine hohe Zuwanderung von Schutzsuchenden geprägt. Laut einer Studie sind von den Geflüchteten, die geblieben sind, inzwischen mehr als die Hälfte erwerbstätig.

54 Prozent der 2015 nach Deutschland Geflüchteten waren im Jahr 2021 erwerbstätig. Damit ist ihre Erwerbstätigkeit gegenüber dem Pandemiejahr 2020 um zehn Prozentpunkte gestiegen, wie eine am Donnerstag veröffentlichte Studie des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigt.

Neben der Erwerbstätigkeit steigt der Studie zufolge auch das Bildungsniveau: Immer mehr Geflüchtete üben eine qualifizierte Berufstätigkeit aus. So hat nach der Untersuchung jeder dritte erwachsene Geflüchtete (33 Prozent) sechs Jahre nach der Ankunft in Deutschland Schulen und Hochschulen besucht oder Ausbildungen und Weiterbildungsmaßnahmen absolviert.

70 Prozent der erwerbstätigen Geflüchteten üben eine qualifizierte Tätigkeit aus, für die ein Berufs- oder Studienabschluss notwendig ist. Allerdings seien unter denjenigen, die sich seit sechs Jahren in Deutschland aufhalten, 41 Prozent unterhalb ihres Tätigkeitsniveaus vor ihrer Flucht beschäftigt, heißt es weiter.

Geflüchtete haben zum einen die Wochenarbeitszeit erhöht und zum anderen können sie einen höheren Stundenverdienst erzielen.

Herbert Brücker, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Migration, Integration und internationale Arbeitsmarktforschung“

Fast zwei Drittel (65 Prozent) der erwerbstätigen Geflüchteten, die seit sechs Jahren in Deutschland sind, arbeiten in Vollzeit. Das mittlere Bruttomonatsentgelt der vollzeiterwerbstätigen Geflüchteten steigt von 1.660 Euro in den ersten beiden Jahren nach Ankunft auf 2.037 Euro im sechsten Jahr.

„Geflüchtete haben zum einen die Wochenarbeitszeit erhöht und zum anderen können sie einen höheren Stundenverdienst erzielen“, sagte Herbert Brücker, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Migration, Integration und internationale Arbeitsmarktforschung“.

Zwischen den Geschlechtern zeigt sich ein erhebliches Gefälle, während 67 Prozent der männlichen Geflüchteten sechs Jahre nach der Ankunft erwerbstätig sind, sind es bei Frauen nur 23 Prozent. (epd)

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