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Teures Pflaster. Häuser in den feinen Vierteln wie Chelsea oder Kensington sind für Normalverdiener unbezahlbar.

© imago

Britische Immobilien: Fallende Häuserpreise in London

Nach dem Brexit werden die besten Lagen preisgünstiger gehandelt. Im noblen Stadtteil Chelsea gaben die Preise um 9,9 Prozent nach.

Nach dem Brexit-Votum fallen die Häuserpreise in den besten Wohngegenden Londons deutlich. Sie verbilligten sich im Oktober zum Vorjahr um 2,3 Prozent, wie das Immobilienunternehmen Knight Frank in dieser Woche mitteilte. Dies sei der stärkste Rückgang seit sieben Jahren. Die besten Lagen der britischen Hauptstadt erstrecken sich von Kensington und Notting Hill im Westen bis hin zum Wirtschaftszentrum City of London im Osten.

Am stärksten ging es mit den Preisen für Immobilien im noblen Stadtteil Chelsea bergab: Dort gaben sie um 9,9 Prozent nach. „Die Unsicherheit durch die Entscheidung zum Ausstieg aus der EU hat die Verkäufer bei den Preisvorstellungen realistischer werden lassen“, sagte Experte Tom Bill von Knight Frank.

Der geplante Brexit scheint auf die Immobilienwirtschaft in Großbritannien indes nur zum Teil deutlich sichtbare negativen Einflüsse zu haben.

Die Immobilienmärkte in England werden für ausländische Käufer attraktiver

Vier Monate nach dem Brexit-Referendum präsentierte der Immobiliendienstleister Bilfinger Real Estate, künftig Apleona, in seiner Marktstudie „Economic and Property Market Review (EPMR) UK: Post referendum outlook“ ein aktuelles Stimmungsbild des britischen Immobilienmarkts. Sie wurde von der britischen Tochtergesellschaft Bilfinger GVA durchgeführt.

Den Angaben von Bilfinger zufolge, werden die Immobilienmärkte Großbritanniens aufgrund der Abwertung des Britischen Pfunds einerseits für Anleger attraktiver für ausländische Immobilienkäufer: Knapp die Hälfte des investierten Immobilienkapitals im dritten Quartal kam aus dem Ausland, dies entspricht einem Anstieg von 42 Prozent gegenüber der ersten Jahreshälfte. Es profitierten der Studie zufolge die Investmentmärkte in London und den wichtigen Regionalstädten.

Nach dem Referendum entwickelt sich die Bauwirtschaft auf der Insel stabil

Andererseits fanden im Juli und August auf der Insel Immobilientransaktionen im Wert von insgesamt 3,1 Milliarden Britischen Pfund statt, was einem monatlichen Durchschnitt von nur 1,5 Milliarden Britischen Pfund entspricht. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum hingegen wurden Transaktionen im Wert von mehr als acht Milliarden Britischen Pfund getätigt.

Zu den Kernaussagen der EPMR-Marktstudie gehört, dass die britische Wirtschaft vor dem EU-Referendum passend zum Langfristtrend ein gesundes Wachstum mit einem Anstieg von 0,6 Prozent im zweiten Quartal des Jahres verzeichnete, was einer Steigerung von 0,4 Prozent gegenüber dem ersten Quartal entsprach. In der zweiten Jahreshälfte wird nun eine deutliche Verlangsamung des Wachstums erwartet, auch wenn nach dem Referendum durchgeführte Umfragen zufolge eine größere Rezession unwahrscheinlich erscheint.

Aktuellen Zahlen des Office for National Statistics zufolge war die Gesamtleistung des britischen Baus im Juli gleichbleibend, während der Bereich Neubau ein Plus von 0,5 Prozent verzeichnete. Dies weist auf eine stabile Entwicklung der Bauwirtschaft in der Zeit nach dem Referendum hin.

(mit rtr)

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