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Immobilien: „Es wird langsam eng“

Bezirksstadtrat Norbert Schmidt freut sich über die Bebauung der letzten Brachen.

Herr Schmidt, was macht Steglitz-Zehlendorf als Wohnstandort attraktiv?

Norbert Schmidt: Es ist die Mischung. Da sind beispielsweise die gute Infrastruktur bei Schulen und Sportanlagen, die ausgezeichnete Anbindung an den öffentlichen Verkehr, das reichhaltige Kulturangebot, die Domäne Dahlem, die Freie Universität sowie nicht zuletzt die überdurchschnittlich gut gebildete und ausgebildete Bürgerschaft. Außerdem bietet Steglitz-Zehlendorf von der Naherholung im Grünen bis hin zu attraktiven Einzelhandelsgebieten alles, was die Zufriedenheit der Menschen in unserem Bezirk ausmacht. Eine von uns vorgenommene Erhebung belegt zudem, dass weit über drei Viertel der Befragten mit ihrer Wohnsituation sehr zufrieden sind.

Ist Steglitz-Zehlendorf nur etwas für Besserverdienende?

Natürlich nicht. Es gibt aber ein weit gefächertes Wohnungsangebot für jeden – von der günstigen Mietwohnung bis zur millionenteuren Villa.

Wie sieht es mit dem Wohnungsneubau aus?

Er boomt derzeit. So realisiert zum Beispiel am Griebnitzsee das Unternehmen Stofanel das Tilia Living Resort. Wohnungsbau ist auch auf dem Areal der ehemaligen Steuben-Kaserne am Dahlemer Weg geplant. Dort werden etwa 280 Wohneinheiten entstehen; der Bebauungsplan ist derzeit in Arbeit. Ebenso sollen an der Sundgauer Straße, auf dem Gelände eines einstigen Gartenzentrums, Wohnungen entstehen. Auch der hundert Hektar große ehemalige US-Truppenübungsplatz in Lichterfelde-Süd, zwischen Osdorfer Straße und S-Bahn, ist einer städtebaulichen Gestaltung zuzuführen.

Was ist dort geplant?

Wir stehen beim Verfahren noch ganz am Anfang. Am Donnerstag hat dazu eine Bürgerversammlung stattgefunden. Die Eigentümerin des Areals, die CA Immo, plant – ähnlich wie bei der Europacity nördlich vom Hauptbahnhof – ein Verfahren, das die Anwohner und andere Beteiligte in die Planung mit einbezieht. Fest steht aber, dass der alte Bebauungsplan, der hochverdichteten Wohnungsbau vorgesehen hat, wegen der mittlerweile entstandenen Biotope nicht mehr umgesetzt werden kann. Es wird eine Wohnbebauung geben, deren Umfang und Art aber noch völlig ungeklärt ist. Ein Investitionsschwerpunkt ist auch die Clayallee, wo gleich drei Großprojekte in Realisierung oder Planung sind.

Wie stehen Sie dazu?

Ich begrüße diese Projekte außerordentlich. Das „Fünf Morgen Dahlem Urban Village“ auf dem ehemaligen Areal des Deutsch-Amerikanischen Volksfests ist planungsrechtlich mittlerweile durch. So sehr uns auch dieses Volksfest ans Herz gewachsen war – es ist gut, dass diese Brache mitten in Zehlendorf jetzt einer anspruchsvollen Bebauung weichen soll. Sehr gut finde ich es auch, dass sich ein Investor für die ehemaligen US-Headquarters gefunden hat, der auf die Umwandlung von Baudenkmalen in Wohnungen spezialisiert ist. Ähnlich verhält es sich beim Oskar-Helene- Heim, bei dem eine gemischte Nutzung mit medizinischem Bereich und Wohnungen vorgesehen ist.

Gibt es überhaupt noch weitere Brachen?

Es wird langsam eng im Bezirk. Wie knapp Grundstücke geworden sind, zeigt sich daran, dass Investoren mittlerweile mehrere Projekte an Bahngleisen planen – zum Beispiel an der Curtiusstraße in Lichterfelde-West. Bei diesen Vorhaben werden wir darauf achten, dass Lärmschutzwände auch ästhetisch überzeugend gestaltet sind.

In der Schlossstraße ist in diesem Monat mit dem Boulevard Berlin ein weiteres Einkaufszentrum eröffnet worden. Ist der Bedarf damit gedeckt?

Bei der Eröffnung des Boulevard Berlin hat der Bezirksbürgermeister angemerkt, dass das Potenzial an Einzelhandelsfläche in der Schlossstraße nun ausgeschöpft sei. Und damit hat er recht.

Mit Baustadtrat Norbert Schmidt sprach Christian Hunziker.

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