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© AFP

Kein Werbe-Deal: Google und Yahoo bleiben Konkurrenten

Die Werbe-Kooperation der Internet-Konzerne Google und Yahoo ist vom Tisch. Nach monatelangen Verhandlungen scheitert die Partnerschaft der beiden Unternehmen an den Einwänden der US-Wettbewerbshüter. Google und Yahoo haben bei Internet-Suchen einen gemeinsamen Marktanteil von rund 80 Prozent.

Nach massiven Bedenken der Wettbewerbshüter hat der Internet-Konzern Google die geplante Werbe-Partnerschaft mit dem Konkurrenten Yahoo! platzen lassen. Dem schwer unter Druck stehenden Yahoo-Konzern entgehen damit dringend benötigte neue Umsätze von mehreren hundert Millionen Dollar. Dafür kamen am Mittwoch wieder umgehend Spekulationen auf, Microsoft könne nun einen neuen Anlauf zur Übernahme von Yahoo starten.

Google wolle einem langen juristischen Streit um den Werbe-Deal aus dem Weg gehen, teilte der Suchmaschinenriese mit. Werbekunden und Wettbewerber wie Microsoft hatten gegen die Kooperation scharf protestiert. Yahoo wollte auf einigen seiner Websites von Google verkaufte Anzeigen einblenden und so rund 800 Millionen Dollar pro Jahr zusätzlich einnehmen. Yahoo! hatte den Deal im Sommer als Teil des Abwehrkampfs gegen eine Übernahme durch Microsoft eingefädelt. Yahoo zeigte sich enttäuscht, dass Google eine Klärung vor Gericht scheue.

Google braucht Yahoo nicht

Google und Yahoo konnten in monatelangen Verhandlungen mit dem US-Justizministerium die Bedenken trotz Kompromissvorschlägen nicht ausräumen. Den Konzernen drohten zudem Klagen. Google ist der mit Abstand führende Vermarkter von Werbung im Umfeld von Internet-Suchergebnissen. Google und Yahoo zusammen haben bei der Internet-Suche einen Marktanteil von rund 80 Prozent. Der höchst profitable Google-Konzern benötigte die Zusatzeinnahmen einer Partnerschaft weit weniger als Yahoo.

Microsoft wollte mit einem Kauf von Yahoo die Vormachtstellung von Google bei der Internet-Suche und damit verbundenen Werbeeinnahmen brechen. Der Softwareriese blitzte aber in einem monatelangen Tauziehen bei Yahoo-Chef Jerry Yang mehrfach ab.

Yahoo-Aktionäre machen Druck

Großaktionäre um den streitbaren Investor Carl Icahn wollen aber immer noch eine Partnerschaft mit Microsoft durchsetzen. Sie könnten nun Experten zufolge Druck machen. Microsoft hatte allerdings erst kürzlich einen weiteren Anlauf offiziell ausgeschlossen.

Viele Yahoo-Aktionäre hatten die Ablehnung einer Übernahme durch Microsoft immer wieder als finanzielle Fehlentscheidung kritisiert. Microsoft hatte zuletzt 33 Dollar je Aktie geboten. Der Yahoo-Kurs lag am Mittwoch bei knapp 14 Dollar. Die Aktie legte nach den neuen Spekulationen deutlich zu. Die Google-Aktie stand leicht unter Druck. (iba/dpa)

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