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Den US-Techkonzernen drohen in ihrer Heimat zunehmend Strafen und mehr Regulierung.

© dpa

Quartalszahlen der Internetkonzerne: Google überzeugt, Amazon enttäuscht

Während Google-Mutterkonzern Alphabet wieder kräftig zulegen konnte, verschreckt Amazon die Anleger mit geringem Gewinnzuwachs.

Das Geschäft von Google läuft nach einer Wachstumsdelle zu Jahresbeginn wieder auf Volltouren. Der Google-Mutterkonzern Alphabet übertraf im vergangenen Quartal die Erwartungen der Börsianer. Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um 19 Prozent auf 38,9 Milliarden Dollar, die Analysten hatten im Schnitt nur mit 38,1 Milliarden gerechnet.

Der Quartalsgewinn erreichte rund 9,9 Milliarden Dollar, wie Alphabet nach US-Börsenschluss am Donnerstag mitteilte. Ein Vergleich mit dem Vorjahresquartal ist hier schwierig: Damals hatte eine milliardenschwere Wettbewerbsstrafe der EU-Kommission den Gewinn auf 3,2 Milliarden Dollar gedrückt.

Google verdient mit Anzeigen

Nach wie vor machen die Werbeerlöse von Google den Großteil des Geschäfts von Alphabet aus - sie stiegen im Jahresvergleich von 28 auf 32,6 Milliarden Dollar. Die Zahlen von Google zeigen unter anderem, wie stark der Internetkonzern weiterhin in seinem angestammten Geschäft mit Anzeigen im Internet ist. Die Google-Umsätze aus anderen Geschäften - etwa mit Hardware wie den Pixel-Smartphones - wuchsen binnen eines Jahres von 4,4 auf 6,2 Milliarden Dollar.

Am Donnerstag legte auch der Onlinehändler Amazon seine Quartalszahlen vor - und enttäuschte die Anleger. Dabei konnten der brummende Internethandel und florierende Cloud-Dienste dem Konzern erneut zu mehr Gewinn verhelfen. Ein starker Anstieg der Ausgaben sorgte im zweiten Quartal allerdings dafür, dass Amazon nicht an die glänzenden Zahlen der Vorquartale anknüpfen konnte. Verglichen mit dem Vorjahreswert nahm der Überschuss um vier Prozent auf 2,6 Milliarden Dollar zu. Das teilte der Konzern von Tech-Milliardär Jeff Bezos am Donnerstag nach US-Börsenschluss mit.

Rückschlag nach Rekordergebnissen

Nach einer Serie von vier Quartalen mit Rekordgewinnen reagierten Anleger zunächst enttäuscht und ließen die Aktie nachbörslich um gut zwei Prozent fallen. Der Kurs hat seit Jahresbeginn allerdings auch schon um mehr als 30 Prozent zugelegt. Amazon verzeichnete einen kräftigen Kostenanstieg um 21 Prozent auf 60,3 Milliarden Dollar. Der Konzern hatte bereits angekündigt, im zweiten Quartal 800 Millionen Dollar für den Ausbau der Lieferlogistik in die Hand zu nehmen. Amazon will Zustellungen innerhalb von 24 Stunden für Kunden seines „Prime“-Services zum Standard machen - zunächst in Nordamerika und dann weltweit. Für diesen logistischen Kraftakt sind allerdings erst einmal hohe Investitionen erforderlich.

Auch der Ausblick auf das laufende Quartal ließ aus Sicht der Aktionäre zu wünschen übrig. Amazon stellte einen Betriebsgewinn zwischen 2,1 Milliarden und 3,1 Milliarden Dollar in Aussicht - Analysten hatten mit deutlich mehr gerechnet. Zum Vergleich: Im entsprechenden Vorjahreszeitraum hatte der Gewinn 3,7 Milliarden Dollar betragen. Beim Umsatz peilt Amazon im laufenden Vierteljahr einen Anstieg auf 66 Milliarden bis 70 Milliarden Dollar an. (dpa/lme)

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