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Finanzpolitik: EZB stellt Zinserhöhung in Aussicht

Die Europäische Zentralbank hat unterschwellig eine Erhöhung der Leitzinsen in Aussicht gestellt. Mit einem Sprung über die vier Prozent würden die Zinsen im Euro-Raum den höchsten Stand seit sechs Jahren erreichen.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat erneut deutliche Signale für eine Leitzinserhöhung im September gegeben. Der EZB-Rat werde "große Wachsamkeit" walten lassen, um Inflationsgefahren zu begegnen. Dies gilt als Schlüsselformulierung für eine Zinsanhebung im nächsten Monat. Die Bank bekräftigte damit jüngste Äußerungen ihres Präsidenten Jean- Claude Trichet. Die Zinsen im Euro-Raum werden dann voraussichtlich über die Vier-Prozent-Marke springen und mit 4,25 Prozent den höchsten Stand seit sechs Jahren erreichen.

Trichet hatte zuletzt mehrfach betont, die Notenbank sehe Risiken für die Preisstabilität wie steigende Ölpreise und hohe Lohnabschlüsse. Zudem wachse die Geldmenge - auch wegen einer zunehmenden Nachfrage nach Krediten - weiterhin kräftig, so dass "entschlossenes und rechtzeitiges Handeln zur Gewährleistung von Preisstabilität auf mittlere Sicht geboten" sei.

Für das Wirtschaftswachstum in der Eurozone zeigte sich die Notenbank nach wie vor optimistisch: "Die mittelfristigen Aussichten für das Wirtschaftswachstum bleiben günstig. Die Voraussetzungen für ein anhaltend solides Wirtschaftswachstum im Euro-Währungsgebiet sind gegeben." Jüngste Daten bestätigten, dass auch das Wachstum im zweiten Quartal 2007 solide ausgefallen sei. Vor allem der Export bleibe eine Stütze der Konjunktur. Die EZB erwartet aber auch, dass "die Binnennachfrage im Eurogebiet ihre relativ kräftige Dynamik" beibehalten wird. Zudem setze sich die "deutliche und anhaltende Besserung" auf dem Arbeitsmarkt fort. (mit dpa)

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