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 65,5 Prozent der Mitglieder der Gewerkschaft Cockpit stimmten mit „Ja“.

© dpa/Daniel Reinhardt

Keine Streiks mehr bis Ende 2026: Piloten der Lufthansa stimmen für Tarifpaket

Die Piloten der Gesellschaften Lufthansa und Lufthansa Cargo haben den ausverhandelten Tarifvertrag angenommen. Die Gewerkschaft Cockpit ist zufrieden.

Die Gefahr eines Pilotenstreiks bei der Lufthansa ist bis Ende 2026 gebannt: Die Pilotengewerkschaft Cockpit (VC) teilte am Donnerstag mit, dass eine große Mehrheit ihrer Mitglieder für ein Ende Juli ausgehandeltes Tarifpaket gestimmt habe.

In den nächsten drei Jahren sollen die Grundvergütungen in drei Stufen um mindestens 18 Prozent steigen, wie aus einem Reuters vorliegenden Schreiben der Lufthansa an die Beschäftigten hervorgeht. Einschließlich der bereits im vergangenen Jahr zugesagten Pauschalen und der Inflationsausgleichsprämie ergäbe sich für Kapitäne ein Anstieg um mindestens 25 Prozent, für Copiloten von 33 bis über 50 Prozent.

Auch Lösung für Germanwings-Piloten angenommen

Bedeutsamer sind zusätzliche Einigungen zu Arbeits- und Bereitschaftszeiten im Manteltarifvertrag sowie die Abschaffung einer zweiten Tarifschiene, die vor Jahren für Neueinsteiger eingeführt worden war.

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Auch wird eine Lösung für 150 Kapitäne der im Jahr 2020 eingestellten Tochter Germanwings angenommen, die in ihrer bisherigen Funktion zur Mutter Lufthansa wechseln. Dafür erhalten rund 550 Lufthansa-Piloten finanzielle Entschädigungen, weil sie später zum Kapitän aufsteigen können.

Unklar bleibt zunächst, wie künftig die kurzen Zubringerflüge in die Drehkreuze Frankfurt und München organisiert werden. Der Lufthansa-Konzern hat eine neue Fluggesellschaft „City Airlines“ gegründet, die das zu niedrigeren Kosten erledigen soll, als es bislang die Lufthansa-Kerngesellschaft selbst konnte. Die Tarife der City-Piloten will das Unternehmen mit der VC vereinbaren, die sich in früheren Verhandlungen stets gegen eine derartige Verlagerung gewehrt hat.

Die Pilotinnen und Piloten in der Gewerkschaft waren vom 3. bis 10. August aufgerufen, über das Paket abzustimmen. Fast 95 Prozent beteiligten sich laut Cockpit, 65,5 Prozent der Mitglieder stimmten demnach mit „Ja“. Die Gewerkschaft machte am Donnerstag keine Angaben zum Inhalt der Vereinbarung.

In dem Tarifstreit hatten die Piloten Anfang September 2022 gestreikt, die Lufthansa musste an dem Tag fast alle ihre Flüge streichen. Beide Seiten einigten sich auf eine Zwischenlösung bis Ende Juni dieses Jahres.

Die Pilotinnen und Piloten bekamen damals rückwirkend ab August 2022 sowie ab April 2023 jeweils 490 Euro mehr im Monat. Nach „eineinhalb Jahren Verhandlungen“ wurde dann Ende Juli die Einigung auf das Tarifpaket erzielt.

„Die heutige Annahme der Tarifverträge schafft Verlässlichkeit für die Pilotinnen und Piloten, die Lufthansa und nicht zuletzt auch unsere Fluggäste“, erklärte Cockpit-Präsident Stefan Herth.

„Diesmal haben wir es geschafft, die Tarifpolitik ohne Trillerpfeife und Warnweste zum Ergebnis zu führen.“ Bei der Lufthansa arbeiten rund 5200 Pilotinnen und Piloten. (AFP, Reuters, dpa)

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