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© dpa

Microsoft: Feindliche Übernahme von Yahoo rückt näher

Mehr als 45 Milliarden Dollar sollen es nicht sein: Im Übernahmepoker um den Internet-Konzern Yahoo hat der Softwareriese Microsoft kurz vor Ablauf seines Ultimatums eine Erhöhung des milliardenschweren Angebots erneut ausgeschlossen.

Microsoft will nicht noch mehr für die Übernahme von Yahoo bieten. Sollte bis zu diesem Wochenende keine Einigung mit dem Management von Yahoo gelingen, werde sich Microsoft entweder in einer feindlichen Übernahme direkt an die Aktionäre wenden oder aber seine Offerte zurückziehen, bekräftigte Microsoft-Finanzchef Chris Liddell. Die Forderungen von Yahoo nach einer höheren Offerte beruhten auf "unrealistischen Erwartungen".

Der weltgrößte Softwarekonzern Microsoft kündigte zugleich nach einem wegen Sondereffekten bereits erwarteten Gewinnrückgangs im vergangenen Quartal für das neue Geschäftsjahr ab Juli ein kräftiges Ergebnisplus von rund 15 Prozent an. Die US-Konjunkturkrise habe sich bisher nicht wesentlich auf das Geschäft ausgewirkt, sagte Liddell in einer Telefonkonferenz am Donnerstagabend. Rund zwei Drittel des Umsatzes erzielt der Konzern außerhalb der USA.

Analysten enttäuscht

Microsofts Überschuss sank von Januar bis März um rund 11 Prozent auf 4,39 Milliarden Dollar (2,80 Mrd Euro). Der Umsatz erhöhte sich nur leicht auf 14,45 Milliarden Dollar. Im Vorjahresquartal hatten jedoch Sondereffekte beim Verkauf des neuen Betriebssystems Windows Vista die Erlöse nach oben getrieben. Um diese bereinigt stieg der Gewinn um 14 Prozent.

Experten hatten einen stärkeren Gewinnrückgang befürchtet. Die Analysten waren aber zugleich von den Gewinnaussichten im laufenden Quartal etwas enttäuscht. Die Aktie kam nachbörslich deutlich unter Druck und verlor fast fünf Prozent auf rund 30,30 Dollar.

Microsoft will Google-Dominanz brechen

Microsoft will zur Steigerung seines Online-Geschäfts den Rivalen Yahoo für ursprünglich knapp 45 Milliarden Dollar (28 Mrd. Euro) in bar und Aktien übernehmen und gemeinsam die Dominanz des Rivalen Google bei Online-Suche sowie Internet-Werbung brechen. Yahoo ist der Preis bislang zu niedrig, das Unternehmen schließt eine Übernahme aber nicht generell aus.

Anfang nächster Woche werde Microsoft über sein weiteres Vorgehen informieren, sagte Liddell. Er widersprach Yahoo-Chef Jerry Yang, der sein Unternehmen im Aufwind sieht. Der Wert von Yahoo steige nicht, sondern sinke im Gegenteil derzeit, sagte der Finanzchef.

Für das Ende Juni auslaufende vierte Geschäftsquartal erwartet Microsoft einen Umsatz zwischen 15,5 und 15,8 Milliarden Dollar. Der Gewinn je Aktie soll bei 0,45 bis 0,48 Dollar liegen. Im folgenden Geschäftsjahr 2009 soll der Gesamtumsatz 66,9 bis 68 Milliarden Dollar betragen bei einem Gewinn je Aktie von 2,13 bis 2,19 Dollar. (feh/dpa)

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