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Facebook meldet starke Zahlen.

© dpa/AP/Richard Drew

Update

Quartalszahlen: Facebook steigert Gewinn um 64 Prozent

Das Geschäft von Facebook legt weiter zu. Der Datenskandal kam ohnehin zu spät, um die Quartalszahlen zu beeinflussen. Die Bundesregierung erwägt strenge Regulierung.

Facebook trumpft mitten im Datenskandal mit kräftigen Zuwächsen bei Umsatz und Gewinn auf. Auch die Zahl monatlich aktiver Nutzer kletterte im ersten Quartal von 2,13 auf 2,2 Milliarden.

Der fast ausschließlich mit Werbung erwirtschaftete Umsatz stieg im Jahresvergleich um 49 Prozent auf 11,97 Milliarden Dollar. Der Gewinn sprang um 64 Prozent auf 4,99 Milliarden Dollar. Die Zahlen übertrafen die Erwartungen der Analysten - die Aktie legte nachbörslich um mehr als vier Prozent zu.

Ein starker Effekt des Datenskandals war ohnehin nicht zu erwarten - allein schon, weil die Kontroverse um die Weitergabe von Nutzerdaten an die Firma Cambridge Analytica erst wenige Tage vor dem Ende des Quartals im März entbrannt war. Wenn es Auswirkungen geben sollte, würden sie erst im laufenden Vierteljahr richtig zur Geltung kommen.

Zum anderen hatte Facebook aber auch wiederholt betont, man habe trotz der Aufrufe zum Verlassen der Plattform keinen bedeutenden Rückgang der Aktivität festgestellt. Das belegt auch die durchschnittliche Zahl täglich aktiver Nutzer im März: Sie lag bei 1,45 Milliarden nach 1,4 Milliarden im Dezember 2017. Auch der übliche Anteil der täglich aktiven Nutzer von 66 Prozent der gesamten Mitgliederzahl blieb unverändert.

Facebook-Chef Mark Zuckerberg sprach von „wichtigen Herausforderungen“. Dennoch sei das Online-Netzwerk aber stark ins Jahr gestartet.

Die massive Kritik an Facebook und die Aussicht auf eine mögliche härtere Regulierung auch im Heimatmarkt USA hatten zuvor Zweifel bei Anlegern geweckt, die den Aktienkurs in den vergangenen Wochen unter Druck brachten.

In Europa stieg die Zahl täglich aktiver Nutzer von 277 auf 282 Millionen, im Heimatmarkt Nordamerika legte sie von 184 auf 185 Millionen zu. Facebook erlöste pro Nutzer in den USA und Kanada 23,14 Dollar und in Europa 8,01 Dollar.

Bundesregierung erwägt strenge Facebook-Regulierung

Angesichts des Datenskandals erwägt die Bundesregierung einem Zeitungsbericht zufolge eine strengere gesetzliche Regulierung. Sofern persönliche Daten von Facebook-Nutzern ohne wirksame Einwilligung der Betroffenen und damit unter Verstoß gegen das geltende Datenschutzrecht weitergegeben würden, sei das nicht hinnehmbar und müsse Konsequenzen haben, sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesinnenministerium, Stephan Mayer, in einer schriftlichen Anfrage der grünen Abgeordneten Tabea Rößner, die dem "Handelsblatt" vorlag.

Dabei müssten möglicherweise auch zusätzliche gesetzliche Maßnahmen geprüft werden, erklärte Mayer weiter. Die Bundesregierung werde daher über das Datenschutzrecht und das Netzwerkdurchsetzungsgesetz hinaus prüfen, was nötig sei. (dpa/Reuters)

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