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Monatsbericht: EZB warnt vor Preisspirale

Die Europäische Zentralbank (EZB) sieht ihr Inflationsziel auch 2009 als nicht erreichbar. Ihrer Ansicht nach ist das Vertrauen der Verbraucher geschwächt. Die hohen Teuerungsraten erklären sich vor allem durch die gestiegenen Energiepreise.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat eindringlich vor einer Preisspirale durch zu hohe Tarifabschlüsse gewarnt und sieht ihr Inflationsziel auch 2009 als nicht mehr erreichbar an. Die EZB verfolge die Tarifverhandlungen im Eurogebiet mit besonderer Aufmerksamkeit, schrieb die EZB in ihrem am Donnerstag vorgestellten Monatsbericht für September. "Alle Beteiligten - sowohl im privaten als auch im öffentlichen Sektor - müssen ihrer diesbezüglichen Verantwortung gerecht werden."

Die EZB sieht die Preisstabilität bei einem Wert von knapp unter 2,0 Prozent als gewahrt an. Für das laufende Jahr rechnet sie mit einem Wert von 3,4 bis 3,6 Prozent. Kommendes Jahr soll die Rate zwischen 2,3 und 2,9 Prozent liegen, bekräftigte die EZB Äußerungen ihres Präsidenten Jean-Claude Trichet. Die höher als ursprünglich erwarteten Teuerungsraten seien vor allem durch die gestiegenen Energiepreise zu erklären. Zweitrundeneffekte müssten nun vermieden werden. Auch eine stabilitätsorientierte Finanzpolitik würde dazu beitragen, den Inflationsdruck einzudämmen.

Die Wirtschaft in der Eurozone befindet sich derzeit nach Einschätzung der EZB in einer Schwächephase. Hohe Rohstoffpreise würden das Vertrauen der Verbraucher und damit die Nachfrage belasten. Auch das Investitionswachstum sei gedämpft. Auf diese Phase dürfte laut EZB allerdings eine allmähliche Erholung folgen. Die zuletzt gesunkenen Ölpreise könnten den Verbrauchern mehr Kaufkraft geben, die Arbeitslosigkeit bleibe im historischen Vergleich niedrig. Auch das Wachstum der Weltwirtschaft dürfte laut EZB relativ robust bleiben und den Export aus dem Eurogebiet stützen. (dpa)

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