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Nach acht Jahren an der DGB-Spitze geht Reiner Hoffmann jetzt in Rente. Nachfolgerin wird die SPD-Politikerin Yasmin Fahimi.

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Exklusiv

DGB-Chef im Interview zum 1. Mai: "Europa droht eine Rezession"

Reiner Hoffmann verteidigt die Politik der Bundesregierung und befürwortet Waffenlieferungen. Ein Gas-Embargo lehnt der DGB-Vorsitzende ab.

Der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann hat anlässlich des 1. Mai die Ukraine-Politik der Bundesregierung gelobt und Waffenlieferungen verteidigt. „Das bringt bei uns Positionen ins Wanken, die wir als Antifaschisten und als Friedensorganisation in den vergangenen 70 Jahren vertreten haben“, sagte Hoffmann im Gespräch mit dem Tagesspiegel (Sonnabendausgabe). Die Gewerkschaften könnten jedoch „den Selbstverteidigungswillen der ukrainischen Bevölkerung nicht ignorieren“. Man müsse die Ukraine unterstützen, „ohne dabei das Risiko einer weiteren Eskalation einzugehen. Deshalb finde ich das bedachte Vorgehen des Bundeskanzlers richtig. Und auch die Ablehnung eines Gas-Embargos“, sagte Hoffmann dem Tagesspiegel

"Hybride Kriegsführung Putins" 

Mit einem Embargo könnten die Europäer „Opfer der hybriden Kriegsführung Putins werden, wenn wir in eine Wirtschaftskrise stürzen, die unsere Möglichkeiten, auch zum Beispiel beim Wiederaufbau der Ukraine, massiv einschränkt“. In dem Fall könnte Europa „in eine tiefe Rezession fallen mit Massenarbeitslosigkeit und sozialen Verwerfungen - das wäre ganz im Sinne Putins“.

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"Transformation ist das wichtigste Thema"

Hoffmann wird auf der zentralen 1.Mai-Kundgebung des DGB am Sonntag vor dem Brandenburger Tor sprechen und dabei auch die Folgen des Krieges für den Wandel hierzulande thematisieren. Die Transformation von Gesellschaft und Wirtschaft werde sich mit dem Ausbau der Erneuerbaren Energien beschleunigen. „Diesen Weg der Veränderung bekommen wir nur hin, wenn Akzeptanz da ist und eine sichere Perspektive für die Menschen“, sagte der DGB-Vorsitzende dem Tagesspiegel. Die sozialverträgliche Gestaltung der Transformation werde das wichtigste Thema in den nächsten zehn Jahren sein.

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