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Ein Decathlon-Laden in Deutschland.

© Imago/Pond5 Images

„Es ist eine Grauzone“: Decathlon macht über Briefkastenfirma offenbar weiter Geschäfte in Russland

Nach dem Beginn des Ukraine-Kriegs hatte Decathlon seinen Rückzug aus Russland angekündigt. Wenige Monate später waren Waren des Sportartikelherstellers dort aber wieder aufgetaucht.

Die französische Decathlon-Gruppe hat nach Recherchen des Investigativ-Mediums Disclose ungeachtet des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine weiter Geschäfte in Russland gemacht. Eine Briefkastenfirma in Dubai habe dazu gedient, die Lieferungen der in Bangladesch hergestellten Waren nach Russland zu verschleiern, berichtete Disclose am Dienstag.

Zu den gelieferten Produkten zählen etwa Fleecejacken, Skijacken, Outdoor-Bekleidung und Schuhe im Wert von etwa elf Millionen Euro. Nach den von Disclose eingesehenen Dokumenten bestellte Decathlon die Waren über eine Filiale in Singapur und ließ sie über Dubai nach Russland bringen.

Decathlon zog sich nie ganz aus Russland zurück

Decathlon wollte sich zunächst nicht zu den Vorwürfen äußern. Disclose zitierte das Unternehmen mit der Aussage, es wolle „alles tun, um den Weiterverkauf seiner Produkte in Russland zu verhindern“.

Kurz nach dem Beginn des Ukraine-Kriegs hatte Decathlon zwar wie zahlreiche andere westliche Unternehmen seinen Rückzug aus Russland angekündigt. Aber wenige Monate später waren die Waren in den von einer russischen Firma übernommenen Geschäften wieder aufgetaucht.

Die bislang verhängten Sanktionen schließen Sportartikel nicht ausdrücklich ein. „Es ist eine Grauzone“, schreibt Disclose. Verboten sind unter anderem der Export von Waffen und Luxusartikeln nach Russland. Nach dem am Montag verabschiedeten Sanktionspaket der EU ist nun auch der Import von Diamanten aus Russland verboten. (AFP)

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