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Kommt der Lockdown, fürchtet der Einzelhandel das Schlimmste.

© imago images/Ralph Peters

„Irreparable wirtschaftliche Auswirkungen“: Einzelhandel warnt vor Lockdown-Folgen

Der Dezember ist für den Handel der wichtigste Monat. Mit Sorge wenden sich große Einzelhandelsketten in einem Brief an die Kanzlerin.

Kurz vor den Bund-Länder-Beratungen zur Corona-Krise warnt der Einzelhandel vor einem neuen Lockdown. 28 Einzelhandelsketten schrieben deshalb an die Kanzlerin und die Länderchefs, wie die "Bild"-Zeitung am Sonntag berichtete.

"Bei einem erneuten Lockdown droht dem Handel eine Erosion, die menschlich, kulturell und auch wirtschaftlich nicht nur desaströse Folgen, sondern irreparable wirtschaftliche Auswirkungen nach sich zieht", zitierte "Bild" aus dem am Samstag verschickten Schreiben.

"Das Versagen der Corona-Politik darf nicht zum Verhängnis des deutschen innerstädtischen Handels werden", heißt es. Der Handel habe gute Hygienekonzepte entwickelt, die sich bewährt hätten.

"Dezember ist der mit Abstand wichtigste Monat für den Handel: 103,9 Milliarden Euro werden im Weihnachtsgeschäft umgesetzt." Im Frühjahr könnten keine Winterpullover mehr verkauft werden.

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Sollte der harte Lockdown kommen, "dann beschließen Sie auch unwiderruflich die Insolvenz tausender Händler und somit die Arbeitslosigkeit von Millionen Menschen, unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern", warnten die Unternehmen.

Bund und Länder werden wohl einen harte Lockdown beschließen

"Und Sie beschließen die Verödung von Deutschlands Innenstädten." Einen harten Lockdown würde ein Großteil des Handels definitiv nicht überstehen. Während andere Branchen in der Corona-Krise mit Milliarden Euro unterstützt würden, stünde der Handel vor dem wirtschaftlichen Ruin. Zu den Unterzeichnern des Briefes gehören demnach unter anderem Woolworth, Depot, New Yorker, Tedi, Intersport und Leffers.

Eine Vorlage des Bundeskanzleramts für das Bund-Länder-Treffen sieht vor, dass ab Mittwoch ein harter Lockdown beginnen soll. Unter anderem sollen dann Einzelhandelsgeschäfte schließen mit Ausnahme von Geschäften etwa für Lebensmittel, Getränkemärkte, Reformhäuser, Apotheken, Sanitätshäuser, Drogerien, Tankstellen, Banken, Sparkassen und Poststellen. (AFP)

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