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Bei der Innovationsfähigkeit, einem der zwölf Kriterien für den Wettbewerbsindex, liegt Deutschland auf Platz eins.

© Fabian Sommer/dpa

Studie des Weltwirtschaftsforums: Deutschland bei der Innovationsfähigkeit auf Platz eins

Im Globalen Wettbewerbsbericht des Weltwirtschaftsforums landet Deutschland auf Platz 3 - und bei einem der Kriterien sogar vor an der Spitze.

Deutschland ist bei der Innovationsfähigkeit nach einer Analyse des Weltwirtschaftsforums (WEF) nicht zu toppen. Die Bundesrepublik liegt auf Platz eins vor den USA, wie die Stiftung in ihrem Globalen Wettbewerbsbericht 2018 ausführt. Ausschlaggebend waren unter anderem die Zahl der angemeldeten Patente sowie wissenschaftliche Veröffentlichungen und die Zufriedenheit der Kunden mit Produkten - das feuere die Unternehmen immer wieder zu Verbesserungen und Erneuerungen an.

Allerdings ist die Innovationsfähigkeit nur einer von zwölf Pfeilern, nach denen die Stiftung WEF neuerdings die Wettbewerbsfähigkeit der Länder beurteilt. Die anderen sind etwa die Stärke des Finanzsystems, der Infrastruktur, der Bildung und des Gesundheitswesens. Über alle Kriterien hinweg landet Deutschland hinter den USA und Singapur auf Platz drei. Im vergangenen Jahr lag Deutschland insgesamt auf Platz fünf, aber die Rankings lassen sich nicht vergleichen, wie das WEF betont. Es seien bei der neuen Analyse völlig neue Bewertungsmethoden angewendet worden.

Das Thema Digitalisierung und technologischer Wandel ist ein Steckenpferd des WEF, bekannt vor allem durch die exklusive Jahreskonferenz mit Unternehmern und Politikern immer im Januar in Davos. Die Autoren warnen aber: „Technologie kann Wunder wirken, aber sie kann nicht über andere Schwächen hinwegtäuschen, etwa schlechte Regierungsführung, Korruption oder ein schlechtes Bildungswesen“.

Industrie und Grüne fordern steuerliche Forschungsförderung

Die Ergebnisse des Globalen Wettbewerbsindexes des Weltwirtschaftsforums.
Die Ergebnisse des Globalen Wettbewerbsindexes des Weltwirtschaftsforums.

© Tsp/Bartel

Insgesamt liegen im neuen Index hinter den USA, Singapur und Deutschland die Schweiz, Japan, die Niederlande, Hongkong, Großbritannien, Schweden und Dänemark auf den ersten Plätzen. In den USA schlügen die Unternehmerkultur, der Arbeitsmarkt und das Finanzsystem positiv zu Buche. China steht auf Platz 28 von insgesamt 140 untersuchten Staaten. Auf den hinteren Rängen liegen Haiti, Jemen und Tschad. Mit Venezuela steht nur noch ein nicht-afrikanisches Land auf einem der letzten 28 Plätze.

Die Folgen der jüngsten Handelsstreitigkeiten, des wachsenden Populismus sowie der Besinnung auf nationale Interessen seien in dem Index noch nicht abzulesen, sagte Mitautorin Saadia Zahidi. Die Analysten hätten Daten aus dem vergangenen Jahr verarbeitet. Dennoch sieht Zahidi besorgniserregende Trends. Sie zählt dazu einen Zusammenbruch des sozialen Gefüges in manchen Ländern, Angriffe auf die Pressefreiheit und Rückschritte bei der Gesundheitsversorgung.

Innovationskraft alleine hat mit Qualität gar nichts zu tun. Auch in der Politik nicht. Und es ist die Qualität die den Unterschied macht.

schreibt NutzerIn beat126

Die deutsche Industrie sowie die Grünen forderten die Bundesregierung am Dienstag auf, eine steuerliche Forschungsförderung zu beschließen. „Wirtschaftsminister Altmaier muss sich dafür einsetzen, kleine und mittelständische Unternehmen durch eine steuerliche Absetzung von Forschungsausgaben in ihrer Innovationskraft zu stärken und die widersinnigen Hürden bei der Beschäftigung von gut integrierten Flüchtlingen abzuschaffen“, sagte der Wirtschaftspolitikerin der Grünen, Kerstin Andreae.

Beim Bundesverband der Deutschen Industrie hieß es, „von der versprochenen ressortübergreifende Mittelstandsstrategie ist bislang nichts zu sehen“. Erforderlich sei eine schnell wirksame Energiekostenbremse, flächendeckender Breitbandausbau sowie „eine leistungsfähige steuerliche Forschungsförderung“.

Christiane Oelrich

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