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In Amerika verlieren Arbeitnehmer sehr schnell ihren Job und müssen dann Arbeitslosenhilfe beantragen.

© John Minchillo/AP/dpa

Coronavirus in den USA: 22 Millionen Amerikaner melden sich binnen vier Wochen arbeitslos

Wegen der Coronavirus-Krise haben alleine in der vergangenen Woche mehr als fünf Millionen ihren Job verloren. US-Präsident Trump macht das zunehmend unruhig.

Die Coronavirus-Pandemie trifft die US-Wirtschaft weiter mit voller Wucht. In der vergangenen Woche stellten erneut 5,24 Millionen einen Erstantrag auf Arbeitslosenhilfe, wie das US-Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Damit haben in nur vier Wochen mehr als 22 Millionen Amerikaner ihren Job verloren.

Der Druck auf US-Präsident Donald Trump, die wegen der Krise verhängten Beschränkungen der Wirtschaft wieder zu lockern, wächst weiter. Am Abend wird erwartet, dass der Präsident seine Exit-Strategie vorstellt.

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In den 50 US-Bundesstaaten wurden bisher insgesamt mehr als 635.000 Coronavirus-Infektionen gemeldet – so viele wie in keinem anderen Länder der Welt. Rund 31.000 Menschen sind bereits an den Folgen von Covid-19 verstorben. Eine Abschwächung der Pandemie in der größten Volkswirtschaft der Welt ist noch nicht in Sicht. Daher warnen Gewerkschaften, Unternehmen und Gesundheitsexperten die Regierung vor einer zu frühen Lockerung der Schutzmaßnahmen.

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Auch Gouverneure besonders betroffener Bundesstaaten mahnen zur Vorsicht. Bei einer zweiten Infektionswelle könnten die Auswirkungen eines erneuten „Lockdowns“ deutlich größer als der Vorteil eines raschen Wiederhochfahrens der Wirtschaft sein, lautet die Sorge.

Mehr als 90 Prozent der Amerikaner sind unter Lockdown

Die rasante Ausbreitung des Coronavirus hat das öffentliche Leben in den USA weitgehend zum Erliegen gebracht. Mehr als 90 Prozent der rund 330 Millionen Amerikaner unterliegen Ausgangsbeschränkungen, die die jeweiligen Bundesstaaten unterschiedlich handhaben. Die meisten Geschäfte und Betriebe sind geschlossen, Restaurants dürfen Essen nur noch liefern, Hotels bleiben leer. Kongresse, Sportveranstaltungen oder Konzerte finden nicht mehr statt.

Viele Angestellte sind bis auf Weiteres freigestellt oder bereits entlassen. Daher beantragen nun Woche für Woche mehr als fünf Millionen Amerikaner Arbeitslosenhilfe. Bis März hatte die Zahl dieser Erstanträge meist unter 100.000 pro Woche gelegen.

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Präsident Trump will im November wiedergewählt werden. Sein stärkstes Argument war bisher die seit seinem Amtsantritt kräftig wachsende US-Wirtschaft. Der jetzige Einbruch bedroht nun auch seine Wiederwahlaussichten. Daher will er bereits ab Mai wieder stufenweise zur Normalität zurückkehren und hofft, dass die Wirtschaft dann wieder „wie eine Rakete“ durchstarten wird.

Viele Experten rechnen mit einer wirtschaftliche Erholung aber frühestens im nächsten Jahr. In diesem Jahr droht erst einmal eine schwere Rezession. Um die Folgen abzumildern, haben Regierung und Kongress Ende März ein 2,2 Billionen Dollar schweres Konjunkturpaket beschlossen. Die Hilfen könnten noch aufgestockt werden.

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