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Die Berliner Bauaufsichtsbehörden haben im vergangenen Jahr insgesamt 18.716 Wohnungen genehmigt – 8,5 Prozent weniger als im Vorjahr.

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Neubau ohne Schwung: Berliner Ämter genehmigen erneut weniger Wohnungen

Bereits das fünfte Jahr in Folge sinkt die Zahl der neu genehmigten Wohnungen in Berlin. Die Schuld sehen Experten beim inzwischen abgelösten Senat.

Schlechte Nachrichten vom Amt für Statistik Berlin-Brandenburg: Die Berliner Bauaufsichtsbehörden haben 2021 insgesamt 18.716 Wohnungen genehmigt. Das sind 8,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Damit ist die Zahl das fünfte Jahr in Folge gesunken. Der größte Teil der genehmigten Wohnungen sind Neubauten (17.005), der Rückgang beträgt hier 5,9 Prozent gegenüber 2020.

Auch sind mehr als ein Viertel der geplanten und genehmigten Neubauten Eigentumswohnungen: 4465. Obwohl weniger Neubauten genehmigt wurden, stiegen die dafür fälligen Kosten auf 5,9 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Anstieg von 5,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das Plus bei zugleich schrumpfender Zahl von Wohnungen lässt auf die steigenden Baukosten im Wohnungsbau schließen.

Die Zahl der neu genehmigten Wohnungen gilt als richtungsweisend für die Menge der etwa zwei Jahre später fertiggestellten neuen Wohnungen. In der letzten Legislaturperiode hatte die von der Linken geführte Bauverwaltung von der wachsenden Zahl der fertiggestellten Wohnungen profitiert. Diese waren vom vorangegangenen Senat, der großen Koalition, auf den Weg gebracht worden. Im letzten Amtsjahr von Sebastian Scheel (Linke) brach die Zahl neu gebauter Wohnungen ein, weil die Linke zu wenig Neubau genehmigte.

Als "Echo des schwierigen Neubauklimas aus der letzten Legislatur Berlins" wertete die Chefin von Berlins größtem Wohnungsverband BBU, Maren Kern, die sinkenden Neubauzahlen. Erforderlich sei "die Beschleunigung von Planungsverfahren, die digitale Stärkung der Verwaltung, der Ausbau des Verkehrsnetzes, mehr bezahlbares Bauland, auch für Genossenschaften."

Dass die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) den Neubau zur Chefinnensache gemacht habe, sei ein erster sehr wichtiger Schritt. Der BBU setze auf das zurzeit verhandelte "Bündnis für Wohnungsneubau und bezahlbares Wohnen".

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"Die rot-rot-grüne Koalition hat den Zustand nur verwaltet, anstatt unverzüglich zu handeln und für Verbesserungen zu sorgen. Wird diese Politik so weitergeführt, wird es auch in Zukunft kaum gelingen, die dringend benötigten circa 200.000 Wohnungen bis 2030 zu realisieren", sagte der wohnungspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Stefan Förster. Die letzten fünf Jahre R2G hätten "weitreichende Auswirkungen" auf den Bereich Bauen und Wohnen gehabt.

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