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© Kai-Uwe Heinrich

Berliner Gesundheitswirtschaft: Berlin-Chemie dankt dem Mutterkonzern

Die Pharmagruppe Menarini feiert ihr 125. Jubiläum in Berlin – denn die seit 20 Jahren zum italienischen Konzern gehörende Fabrik in Adlershof floriert.

Berlin - Firmenübernahmen enden nicht immer erfreulich für das betroffene Unternehmen – doch für den Arzneimittelhersteller Berlin-Chemie in Adlershof geht es seitdem aufwärts. Der Verkauf an die italienische Pharmagruppe Menarini im Jahr 1992 habe sich als Glücksfall erwiesen, Berlin-Chemie wachse stetig, sagt Vorstandschef Reinhard Uppenkamp. Der Umsatz lag zuletzt bei 1,35 Milliarden Euro und soll 2012 auf 1,49 Milliarden Euro steigen. Die Erfolgsgeschichte will am heutigen Freitag auch Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) in einer Rede würdigen, der Menarini-Konzern lädt anlässlich seines 125-jährigen Bestehens zum Festakt.

Für Wowereit zeigt die Entwicklung bei Berlin-Chemie, dass sich Nachhaltigkeit, Verantwortungsbewusstsein und Verlässlichkeit in schwierigen Zeiten bewähren und „nicht die kurzfristige Renditejagd zählt, sondern eine gute langfristige Strategie“. Der Mutterkonzern Menarini aus Florenz sieht sich unter Europas Pharmaunternehmen auf Marktposition 15 und setzte mit rund 16 000 Mitarbeitern in 100 Ländern zuletzt mehr als drei Milliarden Euro um.

Das Werk in Adlershof hat eine wechselvolle Geschichte: 1890 entstand dort die „chemisch-pharmazeutische Fabrik Kahlbaum“. Schering kaufte diese 1937 – und wurde nach dem Zweiten Weltkrieg enteignet. Die DDR gründete den VEB Berlin-Chemie, der 1989 rund 2800 Menschen beschäftigte. Später wählte die Treuhandanstalt Menarini als Investor aus. Es folgte ein „schmerzhafter Personalabbau“, wie es in einer Chronik heißt. 1995 gab es nur noch 1033 Mitarbeiter.

Heute arbeiten knapp 5000 Menschen für Berlin-Chemie, davon rund 1300 in Adlershof. Bis Jahresende soll die Gesamtzahl auf 5450 wachsen. Der Hersteller ist in mehr als 30 europäischen und asiatischen Ländern vertreten, die wichtigsten Arzneien sind Mittel gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes. Laut Uppenkamp wurden im Vorjahr 5,2 Milliarden Tabletten und Dragees mit einem Gesamtgewicht von mehr als 1700 Tonnen hergestellt. CD

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