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Bayer-Kreuz

© dpa

"Nexavar" gegen Leberkrebs: Bayer-Medikament fällt im Test durch

Der Wirkstoff sollte die Neubildung von Leberkrebs hemmen - schaffte das aber nicht. Bayers-Erfolgsmedikament "Nexavar" ist im Test gefloppt.

Von Maris Hubschmid

Berlin - Schlechte Nachrichten für Bayer: Der Pharma- und Chemiekonzern hat bei seinem Krebsmittel Nexavar einen herben Rückschlag hinnehmen müssen. Klinische Studien konnten nicht bestätigen, dass das Medikament die Wiederkehr von Leberkrebs wie gehofft verzögert, teilte die Pharmasparte des Leverkusener Konzerns am Dienstag mit. Nexavar ist bereits seit mehreren Jahren in Deutschland auf dem Markt und als Medikament zur Behandlung von Nierenkrebs erfolgreich. Jetzt wollte Bayer den gleichen Wirkstoff auch bei anderen Krebsarten einsetzen. Seit mehreren Jahren testet der Hersteller das Produkt darum an Leberkrebspatienten, denen bereits alle Geschwüre entfernt worden sind. Die Studie befand sich in der letzten Phase, Stufe drei. Die neuen, ernüchternden Ergebnisse rücken einen Zulassungsantrag jetzt aber wohl in weite Ferne.

"Obwohl wir vom Ausgang der Studie enttäuscht sind, wollen wir weiterhin das Potenzial des Wirkstoffs in allen Stadien von Leberkrebs untersuchen", erklärte der Entwicklungschef von Bayer HealthCare, Jörg Möller. Mit 771 Millionen Euro Umsatz ist Nexavar derzeit das fünftstärkste Präparat der Pharmasparte. Die Forscher arbeiten bei Nexavar mit der Tochter des US-Biotechkonzerns Amgen, Onyx, zusammen. Bayer hatte angekündigt, sich in der Krebsmedizin stärker aufstellen zu wollen und zu diesem Zweck jüngst auch den norwegischen Krebsspezialisten Algeta gekauft.

Der Nexavar-Wirkstoff soll über ein Enzym das Wachstum von Tumorzellen hemmen. Zugleich greift die Substanz in die Gefäßneubildung ein und unterdrückt damit die Blutversorgung des Tumors. Das Medikament ist in den USA auch zur Behandlung von Schilddrüsenkrebs akzeptiert. Die Bayer-Aktie gab am Dienstag leicht nach. Die Testergebnisse sagen nichts über die Wirkungsweise des Stoffes bei anderen Krebsarten aus.

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