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Millionenauftrag: Bahn bestellt 200 neue Loks

Die Bahn hat einen Millionenauftrag zur Erneuerung ihrer Diesellok-Flotte vergeben. In einer ersten Tranche liefert der weltgrößte Schienentechnikhersteller Bombardier Transportation 20 Loks im Wert von etwa 62 Millionen Euro, wie beide Unternehmen mitteilten.

Berlin - Insgesamt hat der Vertrag zwischen der Bahn und Bombardier eine Laufzeit von neun Jahren.

Eingesetzt werden sollen sie von Mitte 2013 an im Regionalverkehr. Insgesamt können bis 2020 aus einem nun geschlossenen Rahmenvertrag 200 Fahrzeuge im Wert von bis zu 600 Millionen Euro abgerufen werden. Die Loks für Spitzentempo 160 sollen auch im europäischen Güterverkehr fahren. Statt eines großen Diesel-Aggregats haben sie vier Motoren, die einzeln zu- oder abschaltbar sind. Das bedeutet, dass die Lok je nach Anforderung ein bis vier Motoren nutzen kann. Im Leerlauf oder bei geringem Leistungsbedarf lassen sich einzelne Motoren abschalten, so dass der Kraftstoff- und Ölverbrauch sinkt. Da die neuen Lokomotiven so weniger Kraftstoff verbrauchten, produzierten sie weniger Abgase und seien damit umweltfreundlicher, heißt es bei Bombardier. Durch die modulare Bauweise lasse sich der Dieselantrieb zudem über die gesamte Lebensdauer der Lokomotive an neue technische Entwicklungen anpassen. So könne die Einhaltung zukünftiger Abgasnormen und Anforderungen gewährleistet werden.

Von dem Auftrag profitieren mehrere deutsche Bombardier-Werke. Die Endmontage der neuen Lokomotiven ist am Standort in Kassel geplant, teilte Bombardier mit. Die Drehgestelle werden in Siegen gefertigt, beide Werke sollen zudem gemeinsam mit dem Schweizer Standort Zürich für die Produktentwicklung zuständig sein. Die Antriebs- und Steuerungssysteme werden an den Standorten Mannheim und Hennigsdorf in Brandenburg gefertigt. Die Wagenkästen stammen aus dem Werk im polnischen Breslau. Zuständig für die Produktentwicklung sind den Angaben zufolge die Standorte Kassel, Siegen und Zürich. Die Deutsche Bahn hat bereits 680 ähnliche Loks in ihrem Fuhrpark.

Bombardier hat seinen Hauptsitz in Kanada, doch die Weltzentrale für das Bahngeschäft ist in Berlin. Bombardier bezeichnet sich selbst als einen der führenden Anbieter für innovative Verkehrslösungen. „Wir freuen uns sehr über den Abschluss der Rahmenvereinbarung mit der DB Regio AG. Diese Lokomotiven werden einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit im europäischen Personen- und Güterverkehr leisten“, sagte Klaus Baur, Vorsitzender der Geschäftsführung von Bombardier Transportation in Deutschland. AFP

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