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Bauarbeiter in Niedersachen.

© Julian Stratenschulte/dpa

Update

Arbeitslosigkeit sinkt: Arbeitgeber fordern schnell ein Einwanderungsgesetz für Fachkräfte

Trotz schwacher Konunktur sank die Zahl der Arbeitslosen lag im April auf 2,229 Millionen. Experten fordern mehr Zuwanderung aus dem Ausland.

Der Arbeitsmarkt in Deutschland stemmt sich den verschlechterten Konjunkturaussichten entgegen. Im April waren bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) 2,229 Millionen Arbeitslose verzeichnet, wie die Behörde am Dienstag in Nürnberg mitteilte. Das seien 72.000 weniger als im März und 155.000 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote sank im Monatsvergleich um 0,2 Prozentpunkte auf 4,9 Prozent.

BA-Chef Detlef Scheele sagte, mit der anhaltenden Frühjahrsbelebung sei die Arbeitslosigkeit weiter gesunken. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nehme weiter zu, während sich die Nachfrage der Betriebe nach neuen Mitarbeitern auf sehr hohem Niveau bewege. Von jahreszeitlichen Einflüssen bereinigt ging die Arbeitslosenzahl von März auf April laut BA um 12.000 zurück. Banken-Volkswirte hatten eine Abnahme um nur 5000 erwartet. Forschungsinstitute und die Bundesregierung hatten in den vergangenen Monaten ihre Erwartungen an das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr gesenkt. Die Bundesregierung rechnet nur noch mit einem Plus von 0,5 Prozent, nach 1,4 Prozent 2018.

In Berlin waren im April 148.814 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 11.146 Personen weniger als im Vorjahresmonat. Auch in Brandenburg ging die Zahl im Vergleich zu April 2018 zurück. 76.710 Arbeitslose bedeuten einen Rückgang um 9076. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Berlin bewertete die Zahlen positiv. "Der Berliner Jobmotor läuft trotz aktueller konjunktureller Eintrübungen ungebrochen weiter", sagte Jörg Nolte, Geschäftsführer Wirtschaft und Politik der IHK Berlin, und sagte eine zunehmende Nachfrage nach Fachkräften voraus. "Der Fachkräftemangel wird  nach unserer Einschätzung in zehn Jahren eine unserer größten gesellschaftlichen Herausforderungen sein", so Nolte. "Sicher werden künftig durch den digitalen und technologischen Wandel manche Jobs wegfallen. Aber die demografische Entwicklung wird dies letztendlich überlagern."

Ähnlich kommentierte auch Ingo Kramer die neuen Arbeitsmarktzahlen. Der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) sagte: "Für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft und zur Sicherung unseres Wohlstands sind wir auch auf Fachkräfte aus dem Ausland angewiesen." Das parlamentarische Verfahren für ein Fachkräfteeinwanderungsgesetz müsse jetzt beginnen, damit es noch vor der Sommerpause verabschiedet werden könne. "Eine Verschiebung würde das geplante Inkrafttreten zum 1. Januar 2020 gefährden. Für den Wirtschaftsstandort Deutschland wäre das eine fatale Botschaft", so Kramer. (mum, dpa, Reuters)

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