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Wirtschaft: Amerikaner übernehmen Legoland

US-Investor Blackstone kauft 70 Prozent und der vier Freizeitparks – nun hofft Lego auf einen Neustart

Stockholm Mit einem vermutlich letzten Versuch will der dänische Spielzeugkonzern Lego in die Gewinnzone zurück: Lego trennt sich von seinen vier Freizeitparks. Die Anlagen, eine davon im nordschwäbischen Günzburg, gehen zu 70 Prozent an den US-Fonds Blackstone. Dafür zahlt Blackstone 375 Millionen Euro. Die Legoland-Parks sollen in einem gemeinsamen Unternehmen mit Lego in andere von Blackstone übernommenen Parks eingegliedert werden.

Lego-Inhaber Kjeld Kirk Kristiansen hatte bereits vor zwei Jahren den Verkauf der Freizeitparks angedeutet. Im Herbst 2004, als Kristiansen wegen anhaltender Probleme seines Unternehmens die Konzernleitung an den Ex-McKinsey-Mann Jørgen Vig Knudstorp übertrug, wurden die Verkaufsabsichten bekannt. Selbst zwölf Millionen Besucher pro Jahr reichten nicht, um die Legoland-Anlagen in Deutschland, Großbritannien und USA rentabel zu betreiben. Allein der Park im dänischen Billund warf Gewinne ab.

Freizeitforscher sehen das Hauptproblem in der Konkurrenz von Parks wie Disney World. Und Jugendliche zögen Action-betonte Parks den zwar liebevoll, aber traditionell gebauten Legoland-Anlagen vor. Investoren wie Blackstone hoffen dagegen auf den einen neuen Freizeittrend. Nach einer Studie von Price Waterhouse Coopers werden Besucher dort pro Jahr 4,5 Prozent mehr Geld ausgeben. Die Branche wird danach 2009 weltweit knapp 27 Milliarden Dollar umsetzen.

Lego hofft, nun aus den roten Zahlen zu kommen. Die Parks bescherten dem Unternehmen allein 2004 ein Minus von 67 Millionen Euro, der Gesamtkonzern verlor 160 Millionen Euro. Im laufenden Jahr hofft Lego auf einen Gewinn von 27 Millionen Euro. Lego will einen Großteil der Produktion in Niedriglohnländer verlagern. Lego kämpft gegen den Computer-Trend in Kinderzimmern. hst/HB

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