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Links alt, Mitte und rechts neu: Wenn die neuen iPhones kommen, wollen viele Nutzer ihr bisheriges ersetzen.

© Reuters

Das iPhone 6 kommt: Alt gegen neu - wohin mit dem iPhone 5?

Ab diesem Freitag liegt das neue iPhone in den Geschäften. Die große Frage: Wohin mit dem gebrauchten? Einige hundert Euro kann das alte Gerät schon noch einbringen.

Das Spektakel wiederholt sich seit Jahren: Schon Tage vor dem Verkaufsstart einer neuen iPhone-Version kampieren vor Apple Stores auf der ganzen Welt Fans – sie wollen das Smartphone als Erste in den Händen halten. An diesem Freitag kommt das iPhone 6 in die Läden und löst bei vielen Apple-Nutzern eine ältere Generation des Smartphones ab. „Wenn man vorhat umzusteigen, ist jetzt genau der richtige Zeitpunkt, um sein altes Modell zu verkaufen“, sagt Kambiz Djafari, Marketingleiter von Flip4new.de. Die Plattform kauft gebrauchte Elektronikgeräte und verspricht derzeit jedem, der sein iPhone in Zahlung gibt, noch 30 Euro oben drauf. Auch Online-Portale wie Rebuy.de oder Wirkaufens.de werben verstärkt um die Gunst der iPhone-Besitzer. Der sogenannte Re-Commerce, also der Ankauf und Wiederkauf von gebrauchten Geräten, boomt. „Gerade iPhones sind im Wiederverkauf stark, weil die Leute gut mit den Geräten umgehen. Deshalb bieten wir Nutzern Anreize für den Verkauf“, sagt Djafari. Er schätzt, dass sein Unternehmen im vierten Quartal dieses Jahres so viele iPhones erwerben wird wie in den drei vorangegangenen zusammen.

Um den Markt für gebrauchte Smartphones entstehen interessante Geschäftsmodelle

Auf dem Markt entstehen rund um gebrauchte Smartphones ausgeklügelte Geschäftsmodelle. Mitbewerber Wirkaufens.de unterzieht angekaufte iPhones in einem Werk in Frankfurt an der Oder einer Generalüberholung und verkauft diese unter Asgoodasnew.com wieder. „Mit dieser Strategie bedienen wir zwei unterschiedliche Kundengruppen“, sagt Geschäftsführer Daniel Boldin. Einerseits gebe es die „first mover“, die in den ersten Tagen direkt das neue Modell haben wollten und den Kauf durch den Verkauf des gebrauchten Smartphones gegenfinanzierten. Die zweite Gruppe nennt Boldin „follower“: Sie setzen darauf, dass nach dem Erscheinen des iPhone 6 die Preise für die 5er-Generation fallen und leisten sich diese erst dann.

Wer verkaufen will, sollte schnell sein

Wer jetzt sein Smartphone verkaufen will, sollte allerdings schnell sein. „Sobald das neue iPhone verfügbar ist und es bei Apple keine Engpässe bei der Lieferung gibt, fangen die Preise an zu sinken. Erfahrungsgemäß am stärksten in den ersten ein bis zwei Monaten nach dem Release“, erklärt Rebuy-Gründer Lawrence Leuschner. Er erwartet, dass in dieser Zeit die Preise um 20 bis 25 Prozent fallen. „Erst im Weihnachtsgeschäft werden sich noch einmal bessere Resultate im Verkauf erzielen lassen“, prognostiziert Fabio Tiani von der Flohmarkt-App Shpock. Die Firma hat Daten von 70 000 iPhone-Verkäufen in der App analysiert.

Bilder oder Produktbeschreibungen sind unnötig

Doch wie genau können Nutzer ihr gebrauchtes Smartphone loswerden? Anders als bei Ebay müssen keine Bilder und Produktbeschreibungen hinzugefügt werden. Es reicht, wenige Fragen nach dem Zustand des Telefons zu beantworten und anzugeben. „Dann wird auf Basis einer maschinell gesteuerten Prozedur ein Tagespreis für das Modell ermittelt – dieser beruht auf der aktuellen Marktlage“, erklärt Geschäftsführer Boldin. Wer sich für den Verkauf entscheidet, kann direkt eine Versandmarke ausdrucken und das Gerät losschicken. Flip4new.de verspricht, dass das Geld sieben Tage nach Eingang auf dem Konto landet. Es gilt: Je besser das iPhone erhalten ist, umso höher auch der Preis. „Damit ein iPhone lange gut aussieht, eigenen sich Displayschutzfolien und Schutzhüllen“, erklärt Rebuy-Gründer Leuschner. Für ein sehr gut erhaltenes iPhone 5S mit 16 Gigabyte-Speicher zahlt Rebuy etwa 370 Euro.

Kunden sollten vor dem Verkauf ihre Daten sichern

Kunden sollten aber daran denken, vor dem Verkauf eine Sicherung ihrer Daten zu machen. „Oft sind Kontakte, Fotos und Videos auf dem Smartphone auch dann noch vorhanden, wenn Kunden es an uns verkaufen. Wir setzen alle Geräte auf Werkseinstellung zurück.“ Niemand müsse sich Sorgen machen, dass Informationen in die falschen Hände gerieten. Wer jedoch ganz sicher gehen möchte, kann das Gerät auch schon zu Hause zurücksetzen.

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