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© dpa

Deutsche Bank: Ackermann verzichtet auf Zukunftspreis

Angebliche abfällige Äußerungen über das Banken-Rettungspaket und öffentliche Diskussion über seine Boni hatten dem Deutsche-Bank-Chef in den letzten Tagen immer wieder Ärger eingebracht. Einen Preis wies Ackermann nun zurück - ohne Begründung.

Deutsche-Bank-Vorstandschef Josef Ackermann wird den sogenannten Zukunftspreis einer CDU-nahen Organisation nicht entgegennehmen. Wie ein Sprecher der Deutschen Bank am Donnerstag mitteilte, entschied sich Ackermann gegen die Annahme des Preises. Nähere Angaben zu den Gründen für diese Entscheidung nannte der Sprecher nicht. Zuvor hatte die SPD die Preisvergabe an den Bankmanager kritisiert.

Der Zukunftspreis sollte am 13. November von der Initiative Forum Zukunft e.V. in Bonn an Ackermann verliehen werden. Vorsitzender des Vereins ist der frühere CDU-Bundesgeschäftsführer Willi Hausmann. Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) sitzt neben weiteren Prominenten wie Franz Beckenbauer, Liz Mohn und WAZ-Geschäftsführer Bodo Hombach im Kuratorium der Initiative mit Sitz in Köln. Der Zukunftspreis war aus einem Preis der CDU-Sozialausschüsse (CDA) hervorgegangen.

Das Kanzleramt geht auf Distanz

Laut einem Bericht der "Rheinischen Post" hatte die geplante Auszeichnung Ackermanns die CDU-Vorsitzende und Bundeskanzlerin Angela Merkel verärgert. Das Kanzleramt gehe deutlich auf Distanz zu der geplanten Preisverleihung und habe signalisiert, dass "NRW mit dieser Entscheidung selbst umgehen" müsse, berichtete das Blatt. Das Kanzleramt sei sicher, dass Rüttgers die richtige Entscheidung treffe.

Im kleinen Kreis habe sich Rüttgers von der Preisvergabe an Ackermann distanziert, berichtete die "Frankfurter Rundschau". Die Entscheidung für Ackermann sei vom Vorstand und nicht vom Kuratorium des Vereins getroffen worden. Ackermann war in den vergangenen Tagen wegen angeblicher abfälliger Äußerungen über das Banken-Rettungspaket des Bundes kritisiert worden.

Die Opposition sprach nach dem Verzicht Ackermanns von einer "Blamage" für CDU-Landeschef Rüttgers. "Die Einsicht von Herrn Ackermann, auf den Preis zu verzichten, kommt spät, aber nicht zu spät. Es ist bedauerlich, dass Herr Rüttgers nicht frühzeitig und klar gegen die unangemessene Nominierung von Herrn Ackermann Stellung bezogen hat", sagte NRW-SPD-Chefin Hannelore Kraft. Grünen-Fraktionschefin Sylvia Löhrmann sagte: "Ackermann verzichtet auf den Preis, das ist gut so." Die Sache sei "peinlich" für Rüttgers.

Martin Teigeler[ddp]

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