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Ein Magnet. Besucher warten vor dem Museum Barberini.

© dpa / dpa/Monika Skolimowska

Unser Brandenburg muss schöner werden: Schafft tausend Barberinis!

Nicht nur in Sachen RBB ist der Märker sauer auf die Hauptstädter. Abhilfe ist möglich.

Ein Kommentar von Joachim Huber

RBB heißt Rundfunk Berlin-Brandenburg. Ins Programmliche übersetzt: Rundfunk aus Berlin und Brandenburg für Berlin und Brandenburg. Was theoretisch ganz einfach klingt, ist realiter eine Herausforderung, die der öffentlich-rechtliche Sender nur ungenügend bewältigt. Jedenfalls aus Sicht der Märker: Immer nur Berlin, immer nur Hauptstadt, wo bleibt da Brandenburg?

Brandenburg muss sich attraktiv machen

Und es bleibt nicht bei der Klage. Ministerpräsident Dietmar Woidke hat angekündigt, sich gegen jede Erhöhung des Rundfunkbeitrages von monatlich 18,36 Euro von 2025 an zu stemmen. Damit setzt er den RBB unter Spardruck, dass es nur so quietscht. Der Märker kann sehr stur sein und wenn das Stichwort „Berlin“ fällt, schaltet er in den Renitenz-Modus.

Nun wird die Mark ein Wettrennen mit Berlin nicht nur an Silvester niemals gewinnen können. Was Brandenburg aber vermehrt anstellen könnte: sich für den RBB, die Berlinerinnen und Berliner interessant machen. Heißt nicht, dass jetzt ein Serienmörder publikumswirksam durch die märkischen Wälder streifen muss, es würde, meine ich, schon genügen, wenn das Land sich kulturell attraktiver aufstellen würde. Das geht nämlich. In Potsdam, Berlins schöner Schwester, sind mit dem Barberini und dem Minsk zwei Museen von besonderer Anziehungskraft entstanden.

Lassen sich derartige Sensationen nicht auch anderswo etablieren, eben in Brandenburg? Cottbus beispielsweise beherbergt das Brandenburgische Landesmuseum für Kunst, angesiedelt in der spektakulären Immobilie des ehemaligen Dieselkraftwerks. Da wird sich alle Mühe gegeben, gar keine Frage, aber was konnte Tübingen, was Cottbus nicht kann? Gegründet wurde die Kunsthalle in der baden-württembergischen Stadt erst 1971, aber was dann an Ausstellungen, insbesondere der klassischen Moderne - Cézanne, Degas, Picasso, Renoir, Toulouse-Lautrec, Henri Rousseau - gezeigt wurde, das brachte die Kunsthalle Tübingen auf die nationalen wie internationalen Kunstkalender.

Hat Potsdam größter Kunstmäzen, Hasso Plattner, nicht viel mehr großartige Kunst in seinen Depots als er jemals in seinen Museen wird ausstellen können? In diesem Sinne: Schafft nicht ein Barberini, nicht ein Minsk. schafft tausend Barberinis und Minsks in der Mark Brandenburg! Dann steht der RBB mit Mann, Maus und Petra Gute vor der Tür.

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