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Johannes Eggestein erzielte den viel umjubelten Siegtreffer für den FC St. Pauli.

© imago/osnapix/IMAGO/osnapix / Titgemeyer

Zwischen Traum und Realität: Wer die besten Chancen auf den Aufstieg hat in Liga zwei

Der 30. Spieltag der Zweiten Liga hatte es in sich. Während der HSV nach dem 0:1 gegen Tabellenführer Holstein Kiel auf ein Wunder hoffen muss, hält St. Pauli dem Druck stand.

Die Zweite Liga ist nicht dafür gemacht, um durchzumarschieren. Das waren die Worte von Fabian Hürzeler, vor dem Duell mit Hannover 96 am Sonntag, aber auch schon zuvor. Der Trainer des FC St. Pauli wurde nicht müde, zu betonen, wie ausgeglichen die Zweite Bundesliga auch in dieser Saison sei.

Wie ausgeglichen sie tatsächlich ist, bewies das Aufeinandertreffen mit Hannover. St. Pauli siegte letztlich 2:1 (1:1), brauchte dafür allerdings auch Glück. Dass St. Paulis Torwart Nikola Vasilj zum Matchwinner avancierte, unterstreicht das.

Lange Zeit war der Aufstiegskampf ein Schneckenrennen

Nach den beiden Niederlagen in Folge gegen den Karlsruher SC und den SV Elversberg schien für Pauli nicht nur der Meistertitel in Gefahr, sondern auch der direkte Aufstieg.

Im Laufe des 30. Spieltag hatte die Mannschaft von Hürzeler nur noch zwei Punkte Vorsprung auf Fortuna Düsseldorf auf Rang drei, nach dem 27. Spieltag waren es noch elf gewesen. Dank des Sieges über Hannover ist der alte Abstand von fünf Zählern wieder hergestellt.

Lange Zeit glich der Aufstiegskampf in der Rückrunde eher einem Schneckenrennen. Insbesondere um Platz drei, der die Teilnahme an der Relegation bedeutet, stritten sich mehrere Mannschaften.

Während Holstein Kiel und St. Pauli – bis auf die beiden jüngsten Niederlagen – verlässlich punkteten und Kiel kürzlich sogar Platz eins übernahm, leisteten sich die Teams dahinter immer wieder Schwächephasen.

Zwischenzeitlich hatten Hannover, der SC Paderborn, Hertha BSC und die SpVgg Greuther Fürth noch zum erweiterten Feld der Aufstiegsaspiranten gehört, doch das ist mittlerweile nicht mehr der Fall.

Für den HSV rückt die Relegation in weite Ferne

Vier Spieltage vor Schluss spitzt sich das Ganze zu und übrig geblieben sind vier Mannschaften. Der große Verlierer könnte dabei mal wieder der Hamburger SV sein.

Da Fortuna Düsseldorf am Samstag den sechsten Sieg in Folge einfuhr mit einem 1:0 gegen Fürth und der HSV im Abendspiel eine schmerzliche 0:1-Niederlage gegen Kiel einstecken musste, rückt das Erreichen der Relegation in weite Ferne.

Das heißt nicht, dass wir aufhören und aufgeben, sechs Punkte sind zu machen in vier Spielen, aber wir sollten realistisch bleiben.

Steffen Baumgart, Trainer des Hamburger SV

„Wir sind alle Realisten und die Jungs, die vor uns sind, machen ihre Hausaufgaben und wir machen sie nicht“, bilanzierte HSV-Trainer Steffen Baumgart nüchtern. „Das heißt nicht, dass wir aufhören und aufgeben, sechs Punkte sind zu machen in vier Spielen, aber dazu gewinnen wir einfach die Spiele nicht und deswegen sollten wir realistisch bleiben.“

Mehrheitlich wurde vermutet, dass es im Derby zwischen dem HSV und St. Pauli zum großen Showdown im Aufstiegsrennen kommen würde. Stand jetzt, knapp zwei Wochen vor dem Duell im Volksparkstadion, ist die Ausgangslage aber eine völlig andere.

Während in der vergangenen Saison St. Pauli im Endspurt die Puste ausging, hat sich die Situation diesmal umgekehrt.

6
Punkte beträgt der Rückstand des HSV auf Rang drei.

Daher dürfte es für die ersten drei Teams – Kiel, St. Pauli und Düsseldorf – nun darum gehen, um jeden Preis der Relegation auszuweichen. Im deutschen Profifußball gibt es seit der Saison 2008/09 wieder Relegationsspiele um Auf- und Abstieg. Und in dieser haben die Zweitligisten traditionell einen schweren Stand.

Angesichts des Restprogramms, das noch mit dem Duell zwischen Kiel und Düsseldorf aufwartet, scheint St. Pauli in der besten Ausgangslage zu sein bei einem Punkt Rückstand auf Rang eins.

Würde man allerdings Fabian Hürzeler die Frage nach den Chancen des direkten Aufstiegs stellen, dürfte die Antwort wohl erneut so ausfallen: In dieser Liga weiß man nie, da kann jeder jeden schlagen.

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