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Mutmaßlicher Betrüger. Stefan Denifl drohen bis zu zehn Jahre Freiheitsstrafe.

© Jean-Christophe Bott/dpa

Folgen der Doping-Razzia: Zwei Österreicher wegen schweren Sportbetrugs angeklagt

Die Staatsanwaltschaft Innsbruck wirft Langläufer Max Hauke und Radsportler Stefan Denifl schweren Sportbetrug vor. Ihnen drohen lange Haftstrafen.

Sieben Monate nach der Doping-Razzia bei der Nordischen Ski-WM in Seefeld hat die Staatsanwaltschaft Innsbruck Anklage gegen den Langläufer Max Hauke und den Radsportler Stefan Denifl erhoben. Wie die Staatsanwaltschaft am Montag mitteilte, wirft sie Denifl gewerbsmäßig schweren Sportbetrug vor. Der Tiroler habe beginnend im Jahr 2014 bis zur Beendigung seiner Karriere Ende 2018 Blutdoping praktiziert und Wachstumshormone genommen. Denifl habe in dieser Zeit von den getäuschten Geldgebern mehr als 500 000 Euro erhalten. Ihm droht eine Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren.

Dem früheren Langläufer Hauke wird vorgeworfen, dass er sich beginnend mit der Saison 2015/2016 von einem deutschen Sportmediziner beim Eigenblutdoping betreuen ließ und darüber hinaus Wachstumshormone zu sich genommen hat. Ihm droht eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren.

Hauke war bei der Razzia Ende Februar in Seefeld auf frischer Tat beim Eigenblutdoping erwischt worden, Denifl legte bereits ein umfassendes Geständnis ab. Sowohl Denifl als auch Hauke wurden bereits von der Österreichischen Anti-Doping Rechtskommission für je vier Jahre gesperrt.

Während der Nordischen Ski-WM in Innsbruck und Seefeld hatten österreichische und deutsche Behörden Razzien durchgeführt, unter anderem auch bei einem deutschen Sportarzt in Erfurt. Er gilt als mutmaßlicher Drahtzieher eines vermuteten internationalen Netzwerkes und sitzt in München in Untersuchungshaft. Bisher sind in dem Blutdoping-Skandal Namen von 21 Sportlern aus acht Ländern und fünf Sportarten bekannt. (dpa)

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