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"MV"-Nachfolge: Zwanziger wünscht sich Beckenbauer bei der Fifa

Franz Beckenbauer soll nach dem Wunsch von DFB-Chef Zwanziger die Nachfolge von Gerhard Mayer-Vorfelder im Exekutivkomitee des Weltverbandes Fifa antreten. Ob Beckenbauer aber will, ist fraglich.

Hamburg - WM-Organisationschef Franz Beckenbauer soll den Deutschen Fußball-Bund (DFB) künftig im Exekutivkomitee des Weltverbandes Fifa vertreten. «Mein Wunsch ist, dass Franz es macht», sagte DFB-Präsident Theo Zwanziger der «Bild»-Zeitung und fügte hinzu: «Es wäre ein wichtiger Schritt für den deutschen Fußball.» Er könne sich durchaus vorstellen, dass sich Beckenbauer für ein solches Amt zur Verfügung stellen würde. «Aber wir müssen seine Entscheidung abwarten», sagte Zwanziger.

Das Gremium unter dem Vorsitz von Fifa-Präsident Sepp Blatter trifft alle wichtigen Entscheidungen des Weltfußballs. Deutschland wird seit 2002 vom scheidenden DFB-Präsidenten Gerhard Mayer-Vorfelder vertreten. Der 73-Jährige will seinen Posten bei der Neuwahl im Januar 2007 in Düsseldorf offenbar räumen. Er werde nach dem DFB-Bundestag im Herbst gemeinsam mit Zwanziger entscheiden, «was das Beste für den DFB ist», sagte Mayer-Vorfelder der «Bild».

Fraglich ist dagegen, ob Beckenbauer tatsächlich Lust auf Verbandspolitik verspürt. Erst am Donnerstag hatte er seinen Verzicht auf eine Kandidatur als Präsident der Europäischen Fußball-Union (Uefa) erklärt. Während der WM hatte der 60-Jährige zudem angekündigt, sich künftig mehr um seine Familie kümmern zu wollen. Nach den zum Teil heftigen Auseinandersetzungen mit der Fifa im Vorfeld der Weltmeisterschaft gilt darüber hinaus sein Verhältnis zum Schweizer Blatter als gestört.

Der Fifa-Boss, der sich 2007 ebenfalls noch einmal wählen lassen will, spricht sich jedoch ausdrücklich für Beckenbauer aus. «Es wäre toll, wenn er in die Fifa-Exekutive eintritt. Beckenbauer mit seinem Charme und jugendlichem Elan - das hätte was. Beckenbauer stünde der Fifa gut zu Gesicht», erklärte der 70-Jährige. In Verbandskreisen wird spekuliert, dass Blatter auf diesem Wege seinen Kritiker Beckenbauer einbinden wolle. (tso/AFP)

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