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Philipp Lahm: Wortführer mit Klasse

Philipp Lahm ersetzt Ballack in Südafrika als Kapitän. Inzwischen ist sogar Uli Hoeneß von den Qualitäten des 26-Jährigen überzeugt.

Eppan - Wenn Philipp Lahm zum fünften Mal die Kapitänsbinde der deutschen Nationalmannschaft überstreifen wird, dann muss er sie hinterher nicht wieder rausrücken. „Philipp Lahm soll das Amt des Kapitäns übernehmen, Bastian Schweinsteiger wird sein erster Stellvertreter“, teilte gestern Bundestrainer Joachim Löw mit. Allerdings wird es heute im Länderspiel gegen Ungarn noch nicht so weit sein. Zusammen mit Schweinsteiger, Jörg Butt und Thomas Müller wird Lahm die Reise nach Budapest aus Regenerationsgründen nicht antreten. Lahms Münchner Vereinskollege Miroslav Klose, der erfahrenste deutsche Spieler, wird das Team anführen.

Als Philipp Lahm, 26, im vorigen Herbst Uli Hoeneß aus der Reserve gelockt hatte, war für viele der letzte Beweis dafür erbracht, wie sehr er geeignet ist für das Amt eines Wort- und Spielführers. Nach einem Interview, in dem der Münchner Bundesligaprofi das Management des FC Bayern kritisiert hatte, war Hoeneß wütend. „Sie können versichert sein, dass er dieses Interview noch bedauern wird“, giftete er. Lahm wurde mit einer Geldstrafe bedacht, „wie es sie in dieser Höhe beim FC Bayern noch nicht gegeben hat“, verkündete Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge damals.

Wie sich die Zeiten ändern. Inzwischen ist auch Hoeneß von den Qualitäten Lahms überzeugt. Nach dem Ausfall von Michael Ballack musste ein geeigneter Nachfolger gefunden und zum neuen Anführer bestimmt werden. Bayern Münchens Präsident empfahl Lahm, obgleich Klose (94) und Schweinsteiger (73) mehr Einsätze vorweisen können. „Ich finde, die Anzahl der Länderspiele ist nicht erheblich. Entscheidend ist, ob ein Spieler die anderen mitziehen, führen kann“, hatte Hoeneß gesagt.

„Philipp füllt seine Position auf und außerhalb des Feldes mit Klasse aus“, sagte Joachim Löw, nachdem er am Vormittag mit den betreffenden Spielern persönliche Gespräche geführt und anschließend die Mannschaft informiert hatte. „Er ist einer, der seit zwei, drei Jahren sehr klar und deutlich seine Meinung sagt, der genau darauf achtet, ob die Dinge auch so ablaufen, wie besprochen“, sagte Löw. „Das betrifft, wie wir als Mannschaft spielen und wie die Mannschaft zusammengesetzt ist.“Michael Rosentritt

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