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Eltmanns Kapitän Merten Krüger (Nummer 8) und seine Teamkollegen wollen sich vor den Volleys nicht ergeben.

© imago/Gerold Rebsch

Aufsteiger trifft auf Deutschen Meister: Wie Eltmann sich gegen die BR Volleys behaupten will

Der VC Eltmann ist gegen BR Volleys klarer Außenseiter. „Gefühlt ging es für uns zwei bis drei Ligen hoch“, sagen die Franken, die dennoch selbstbewusst sind.

Von Johannes Nedo

Rudolf Werner ist Realist. Deshalb sagt der Manager des VC Eltmann vor dem Spiel seiner Mannschaft an diesem Mittwoch bei den BR Volleys (19.30 Uhr/Max-Schmeling-Halle): „Ein Sieg von uns wäre mehr als eine Sensation.“ Die Rollen sind in diesem Bundesliga-Duell klar verteilt: Die Berliner sind Deutscher Meister, der Klub aus dem fränkischen 5500-Einwohner-Städtchen in der Nähe von Bamberg ist Aufsteiger.

Dennoch will Eltmann sich nicht schon vorher ergeben. „Die Volleys schweben zwar über allen in der Liga, aber wir wollen zeigen, dass wir nicht so weit weg sind“, sagt Werner. Dass der Klub mittlerweile angekommen ist in der Bundesliga, zeigte das Team am vergangenen Sonntag mit dem ersten Saisonsieg gegen Giesen.

Die Bundesliga soll kein einmaliges Abenteuer sein

„Das war der Befreiungsschlag, da haben wir uns freigeschwommen“, betont Werner. „Vorher haben wir noch etwas unsicher und gehemmt gespielt.“ Es sind ja auch große Umstellungen für Eltmann, die zuletzt 2010 in der Bundesliga waren. Nicht nur spielerisch, sondern auch organisatorisch. „Der Aufstieg ist ein Riesensprung“, sagt Werner. „Gefühlt ging es für uns zwei bis drei Ligen hoch.“

In der Zweiten Liga hatte Eltmann mit vier Trainingseinheiten pro Woche schon mehr getan als die Konkurrenz. Nun trainiert die Mannschaft zehnmal. „Drumherum lief bei uns in der Zweiten Liga alles ehrenamtlich“, sagt Werner. Außerdem zog der Klub für die Heimspiele um, von der Halle in Eltmann in die Arena nach Bamberg, wo sonst die Basketballer spielen. „Auch das ist ein Kraftakt für uns“, betont der 63-Jährige. Aber das alles sind Entwicklungsschritte, die Eltmann unbedingt mitgehen will. „Denn diese Saison in der Bundesliga soll kein einmaliges Abenteuer sein“, sagt Werner, der dafür mit einem Budget von 850.000 Euro plant (die Volleys haben das Dreifache). „Unser großes Ziel ist Nachhaltigkeit.“

Das große sportliche Ziel lautet daher Klassenverbleib. „Wir müssen einfach überleben in diesem Haifischbecken Bundesliga“, sagt Werner. Trainer Marco Donat ist davon absolut überzeugt. „Ich glaube zu 100 Prozent daran, dass wir zwei Teams hinter uns lassen können“, sagt der 38-Jährige. „Allerdings müssen wir uns als Team noch weiter kennenlernen, um daraus eine funktionierende Maschine zu bauen.“ Bei zehn Neuzugängen ist das nicht überraschend, nur noch zwei Spieler aus der Aufstiegsmannschaft gehören zum Kader. Aber besonders das 3:0 gegen Giesen gibt Donat auch vor dem Spiel in Berlin Selbstvertrauen: „Wir fahren nirgendwo hin, um uns eine 0:3-Klatsche abzuholen.“

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