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Europa League: Wichtige Siege für Leverkusen und Leipzig

Europa League: RB Leipzig ist nach dem 3:1 in Trondheim wieder auf Kurs – auch Leverkusen verschafft sich mit einem 4:2-Erfolg ein bisschen Ruhe.

Am Donnerstagabend waren drei Teams aus der Fußball-Bundesliga in der Europa League aktiv. RB Leipzig und Bayer Leverkusen landeten in äußerst unterhaltsamen und torreichen Begegnungen jeweils klare Siege, die abendliche Begegnung zwischen Eintracht Frankfurt und Lazio Rom war bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht beendet. Die Spielberichte:

Trondheim - RB Leipzig 1:3 (0:1)

Mit einer spielerisch gelungenen Vorstellung hat RB Leipzig bei Dauerregen und eisigen Temperaturen gegen Rosenborg Trondheim den ersten Sieg in der Europa League eingefahren. Mit dem ungefährdeten 3:1 (1:0) am Donnerstagabend beim norwegischen Rekordmeister ist das Team von Trainer Ralf Rangnick nach der 2:3-Niederlage im RB-Duell daheim gegen Salzburg in der Gruppe B wieder auf Kurs. Jean-Kévin Augustin, Ibrahima Konaté und Matheus Cunha trafen vor 11 484 Zuschauern für Leipzig. Issam Jebali war für Trondheim erfolgreich. „Es war ein hochverdienter Sieg“, sagte Leipzigs Mittelfeldspieler Konrad Laimer. „Wir hätten locker fünf, sechs Tore schießen können.“ Der 21-Jährige ärgerte sich lediglich über das späte Gegentor: „Unser Ziel war, zu Null zu spielen.“

Rangnick rotierte im Vergleich zum 2:1 in Hoffenheim auf sieben Positionen. Im Angriff bekamen Augustin und Cunha den Vorzug vor Timo Werner und Yussuf Poulsen. Augustin brauchte nicht lange, um sich für das in ihn gesetzte Vertrauen zu bedanken: Einen langen Ball von Diego Demme nahm der Franzose stark mit dem rechten Fuß an und schob ihn mit links flach in die Ecke. Die frühe Führung gab den Leipzigern zusätzliche Sicherheit. Die Sachsen übernahmen mehr und mehr die Spielkontrolle und erarbeiteten sich weitere Möglichkeiten. Der Tabellenführer der norwegischen Liga, bei dem der frühere Wolfsburger Nicklas Bendtner fehlte, hatte Glück, dass er nur mit einem Tor Rückstand in die Pause ging. Nach dem Seitenwechsel baute Leipzig seinen Vorsprung aus. Konaté und Cunha trafen zur Vorentscheidung. Das 1:3 hatte nur noch kosmetischen Wert.

Bayer Leverkusen - Larnaka 4:2 (1:1)

Teil eins ihrer Pflichtaufgaben haben die Leverkusener am Donnerstagabend erfüllt. Mit dem mühsamen 4:2 (1:1) gegen Zyperns Pokalsieger AEK Larnaka kann der Bundesligist in der Europa League langsam für die K.o.-Runde planen. Doch die Diskussionen um Trainer Heiko Herrlich dürften wohl erst mit einem weiteren Sieg in der Fußball-Bundesliga am Sonntag verstummen. Dann tritt Bayer 04 beim SC Freiburg an.

Gegen Larnaka vor 23 354 Zuschauern machten am Donnerstag Jungstar Kai Havertz kurz vor dem Seitenwechsel und Lucas Alario mit einem Doppelpack den zweiten Europa-League-Erfolg nach dem 3:2 bei Ludogorez Rasgrad in Bulgarien perfekt. Kapitän Ivan Trickovski hatte Larnaka nach 25 Minuten in Führung gebracht. In der Nachspielzeit trafen Dimtris Raspas und Julian Brandt. Für Bayer war es erst der zweite Sieg in den zurückliegenden acht internationalen Heimspielen. „Der Sieg hat einen hohen Stellenwert, wir haben jetzt sechs Punkte“, sagte Bayers Offensivspieler Kevin Volland, „aber es war schwierig, wenn du gleich in Rückstand gerätst.“ Abgesehen vom frühen 0:1 und der Schlussphase, in der es noch einmal unnötig eng wurde, wussten die Leverkusener jedoch auch spielerisch zu überzeugen.

Eintracht Frankfurt - Lazio Rom 4:1 (2:1)

Außenseiter Eintracht Frankfurt hat bei einer Fußballgala in der Europa League auch dem zweiten Favoriten ein Bein gestellt. Nach dem Erfolg im Geisterspiel bei Olympique Marseille gelang den Hessen am Donnerstag ein überraschend souveräner 4:1 (2:1)-Erfolg über Lazio Rom. Danny da Costa (4./90+4), Filip Kostic (28.) und Mijat Gacinovic (52.) schossen die Eintracht mit ihren Treffern an die Spitze der Gruppe H. Damit steht dem Team von Trainer Adi Hütter die Tür in die K.o.-Runde nun ganz weit offen. Die Römer, für die Marco Parolo traf (23.), mussten in der letzten halben Stunde mit nur neun Spielern auskommen. Nach Dusan Basta mit Gelb-Rot (45.+3) wurde auch Joaquin Correa (58.) mit Rot wegen Foulspiels vom Platz gestellt. Für Hochstimmung unter den 47 000 Zuschauern in der ausverkauften Commerzbank-Arena sorgte nach einer Mega-Choreographie der Fans da Costa gleich zu Beginn mit seinem ersten Europacup-Tor. Unhaltbar hämmerte er den Ball nach Ecke von Jonathan de Guzman aus Nahdistanz unter die Latte. Doch nach der Führung zogen sich die Frankfurter in ihrem ersten Europa-League-Heimspiel seit viereinhalb Jahren etwas zurück und überließen dem Gegner das Mittelfeld. Einen Aufsetzer des Ex-Dortmunders Ciro Immobile konnte Kevin Trapp noch parieren (10.), doch einige Minuten später war der Eintracht-Keeper geschlagen. Nach einem perfekten Konter vollendete Parolo aus Nahdistanz. Für das Selbstbewusstsein der Frankfurter sprach die Tatsache, wie sie sich mit Kampfgeist aus dieser schwierigen Situation befreiten und durch Kostic schon fünf Minuten später wieder zurückschlugen. Sebastian Haller behauptete sich im Strafraum gegen mehrere Gegenspieler und legte den Ball auf den Serben Gacinovic, der im Getümmel ein Auge für den heranrauschenden Landsmann hatte, der knallhart vollendete. Haller war auch mit einem Mittelfeldsolo am 3:1 beteiligt. Sein Querpass fand Gacinovic, der mit einem spektakulären Heber die Weichen endgültig auf Sieg stellte. Da Costa schraubte das Ergebnis in der Nachspielzeit in die Höhe. Damit setzte die Eintracht, bei der Marco Russ in der Innenverteidigung den verletzten David Abraham ersetzte, eine tolle Serie in der Europa League fort und ist seit 2006 im heimischen Stadion weiter ungeschlagen. Von den letzten 15 Europacup-Partien verlor sie nur eine: am 7. November 2013 bei Maccabi Tel Aviv (2:4). Der italienische Erstligist aus Rom hat hingegen weiterhin nur eine von 13 EC-Partien auf deutschem Boden gewonnen. Auf der Tribüne hatte Kevin-Prince Boateng mit seinem Ex-Team mitgefiebert. Vor dem Spiel war er mit Tränen in den Augen offiziell verabschiedet worden. Die Fans feierten ihn mit Standing Ovations und schrien: „Prince komm' bald wieder“. Nach dem DFB-Pokalsieg war er zu Sassuolo Calcio nach Italien gewechselt. (Tsp/dpa)

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