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Der Schrecken der Bremer. Robin Quaison traf beim Sieg der Mainzer gleich dreimal in der ersten Halbzeit.

© dpa

Schon wieder ein Debakel für die Bremer: Werder unterliegt Mainz mit 0:5

Drei Tage nach dem 1:6 gegen die Bayern setzt es für Werder die nächste Pleite. Gegen Mainz 05 verlieren die Bremer 0:5 - Robin Quaison trifft gleich drei Mal.

Jiri Pavlenka streckte sich vergebens, aber der Torhüter von Werder Bremen hatte Glück. Nach der verpatzten Rettungsaktion seines Kollegen Milos Veljkovic prallte der Ball an den Pfosten. Doch das Glück treibt in diesen Tagen ein böses Spiel mit den Bremern. Der 1:0-Führung bei den Bayern am vergangenen Wochenende folgte eine 1:6-Niederlage. Und nach dem Pfostentreffer am Dienstagabend prallte der Ball Pavlenka an die Schulter und von dort zum zwischenzeitlichen 2:0 für den FSV Mainz 05 über die Torlinie. Am Ende setzte es für dei Bremer eine bittere 0:5 (0:4)-Niederlage.

Die Krise bei Werder nimmt immer dramatischere Züge an. In dieser Verfassung wird es das Team von Trainer Florian Kohfeldt sehr schwer haben, den Abstieg aus der Fußball-Bundesliga zu vermeiden. Die groß angekündigte Wiedergutmachung für das 1:6-Desaster bei Bayern München blieb nach einer über 90 Minuten völlig verängstigten und emotions- sowie leidenschaftslosen Vorstellung aus.

Vor 37.720 Zuschauern im Weserstadion war Robin Quaison mit seinen drei Treffern zwischen der zehnten und der 38. Minute der Matchwinner für die Mainzer, die sich drei Tage nach dem 0:4 gegen Dortmund deutlich verbessert zeigten und wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt sammelten. Quaison war es in seiner Karriere wohl noch nie so leicht gemacht worden, Tore zu erzielen.

Werders Trainer Kohfeldt hatte angesichts der prekären Situation vor der Partie in für ihn ungewohnter Manier mit martialischer Rhetorik versucht, sein Team im Abstiegskampf endlich wachzurütteln. „Das allerletzte Prozent im Zweikampf, vielleicht auch mal eine eigene Verletzung zu riskieren oder das Tor wirklich ein Stück weit mit dem eigenen Leben zu verteidigen: Das sind Dinge, die ich noch mal etwas stärker in den Vordergrund gerückt habe“, hatte er gesagt.

Doch seine Spieler folgten ihm nicht. Trotz der fünften Niederlage in den vergangenen sechs Spielen muss Kohfeldt nach wie vor aber nicht um seinen Job bangen, sondern soll das total verunsicherte Team in der Winterpause wieder aufbauen. Werders Geschäftsführer Frank Baumann hatte dies vor der Partie bei Sky noch einmal unmissverständlich deutlich gemacht. „Ich brauche ihm aber auch nicht jeden Tag zu sagen, dass wir Vertrauen in ihn haben“, sagte Baumann.

Fehlpässe in Hülle und Fülle

Den Gastgebern war die Verunsicherung auf Grund der sportlichen Talfahrt von der ersten Sekunde an anzumerken. Ihnen unterlief Fehlpass um Fehlpass, fast jeder Zweikampf ging an die von Beginn an richtig bissigen Mainzer. Nach 45 Minuten hatten die Hanseaten nur 38 Prozent der direkten Duelle für sich entschieden.

Nach dem frühen Rückstand durch den überragenden Quaison reagierten die Werder-Fans noch mit aufmunternden Sprechchören. Das 0:2 ließ den Geduldsfaden das ansonsten stets loyalen Publikums aber schon früh reißen. Ein gellendes Pfeifkonzert hallte durch das Weserstadion.

Und die Stimmung kippte weiter. Nach nicht mal 38 Minuten stand es 4:0 für die Gäste, weil Quaison zwei weitere Male wie im Training treffen konnte. Erstmals in der Historie kassierte Werder in der Bundesliga vor der Pause vier Gegentreffer. Nach der Pause konnten die Bremer das Debakel wenigstens in halbwegs erträglichem Rahmen halten. In der zweiten Hälfte kassierten sie nur noch ein Gegentor. Der eingewechselte Jean-Philippe Mateta traf zehn Minuten vor Schluss zum 5:0-Endstand. (Tsp/dpa)

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