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Der Größte? Cristiano Ronaldo ist Weltfußballer des Jahres.

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Der teuerste Fußball-Spieler der Welt: Wer bietet eine Milliarde für Cristiano Ronaldo?

Es heißt, der Titel teuerster Fußball-Spieler der Welt sei Cristiano Ronaldo wichtiger als alle verpassten Titel mit Real Madrid. Die Ablöse des Portugiesen ist vertraglich auf angeblich eine Milliarde Euro fixiert. Ein Kommentar.

War eigentlich ganz nett in den vergangenen Wochen, als die Welt in Sachen Fußball mal wieder über Fußball geredet und geschrieben und diskutiert hat, über Franck Ribéry und Cristiano Ronaldo und wer denn nun der Bessere sei. Sonst geht es ja beim Fußball vor allem um Marktwerte, und dabei ist der Franzose Ribéry noch chancenloser als bei der Wahl zum Weltfußballer des Jahres (die schon ziemlich eindeutig gegen den Portugiesen Ronaldo verloren ging). 25 Millionen Euro hat der FC Bayern im Jahr 2007 an Ablöse für Ribéry investiert, Ronaldo war Real Madrid zwei Jahre später 94 Millionen wert.

Es heißt, dieser Titel teuerster Spieler der Welt sei dem eitlen Portugiesen wichtiger als alle verpassten Titel mit Real. Nun aber will die Zeitung „El Mundo“ erfahren haben, dass der FC Barcelona im Sommer für den Brasilianer Neymar sogar 95 Millionen Euro bezahlt hat statt der bisher kolportierten 57 Millionen. Weil aber spanische Fußball-Granden auch nicht mehr sind, was sie mal waren, hat Barcelonas Präsident Sandro Rosell sofort dementiert. In Zeiten, da die Jugendarbeitslosigkeit in Spanien Richtung 40 Prozent tendiert, kommt millionenschweres Jonglieren nicht mehr so gut an beim Volk. Deswegen hat Real Madrids verschwendungssüchtiger Patron Florentino Perez den Preis für Gareth Bale nach einigem Hin und Her von spekuliert 100 Millionen Euro auf offiziell 91 Millionen korrigiert.

Das mit diesem blöden Sozialneid wächst sich zu einem echten Wettbewerbsnachteil aus für den alten Fußballadel. Die Konkurrenz der Zukunft, sie kommt nicht aus Spanien, England oder Italien. Das große Geld sitzt in Nahost, und seitdem das große Geld Gefallen am Fußball findet, verschieben sich die Gewichte zugunsten einst unbedeutender Klubs wie Manchester City, Paris St. Germain oder AS Monaco. Manchester hat seit der Übernahme durch die Herrscherfamilie aus Abu Dhabi 900 Millionen Euro in neues Personal investiert und neulich 150 Millionen Euro für Lionel Messi geboten. Messi ist, weit vor Ribéry, Ronaldos ewiger Rivale im Kampf um die Regentschaft über den Weltfußball. Er ist aber auch ein unverbesserlicher Romantiker, hat den Vertrag in Barcelona verlängert und seine Ablösesumme auf 250 Millionen Euro festschreiben lassen.

Cristiano Ronaldo hat das sehr wohl vernommen und doch lächelnd weggesteckt. Seine Ablöse ist vertraglich auf angeblich eine Milliarde Euro fixiert. Der alte Adel kämpft, aber es wird ein aussichtsloser Kampf sein, so lange noch Öl aus der Wüste sprudelt. Wer eine WM mit vollklimatisierten Stadien plant, der hat auf dem Markt noch ganz anderes im Sinn.

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