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Webber

© AFP

Großer Preis von Malaysia: Webber holt Pole Position im Regen-Chaos

Der Australier Mark Webber hat sich bei der Qualikation zum Großen Preis von Malaysia bei zum Teil chaotischen Wetterbedingungen den ersten Startplatz gesichert. Ihm folgen gleich vier deutsche Fahrer.

Die deutschen Formel-1-Piloten haben sich beim Wetter-Chaos in Sepang als wahre "Regen-Götter" erwiesen. Erstmals in der Grand-Prix-Geschichte zog in der Qualifikation ein schwarz-rot-goldenes Quintett in die Top Ten, dabei landeten sogar vier deutsche Fahrer unter den besten Fünf. Doch die Pole Position auf dem teilweise überschwemmten Sepang International Circuit holte am Samstag mit großem Vorsprung der Australier Mark Webber dank einer ebenso cleveren wie riskanten Reifenwahl.

Mercedes-Pilot Nico Rosberg feierte als Zweiter sein bestes Ergebnis und schlug erneut seinen Teamkollegen Michael Schumacher, der Achter wurde. "Das ist fantastisch", sagte Rosberg. Der bisher zweimal in dieser Saison Qualifikations-Schnellste Sebastian Vettel startet beim Großen Preis von Malaysia im zweiten Red Bull von Rang drei. "Das war zwischendurch mehr Schwimmen als Fahren", sagte Vettel zu den chaotischen Bedingungen, nachdem ein Wolkenbruch die Strecke unter Wasser gesetzt hatte. Der dritte Durchgang musste nach 2:53 Minuten sogar etwa 17 Minuten unterbrochen werden, weil es wie aus Kübeln schüttete und an Fahren nicht mehr zu denken war.

Völlig überraschend belegte der als "Regen-Gott" geltende Schumacher im zweiten Silberpfeil nur den achten Platz und erlitt damit die dritte Qualifikations-Niederlage gegen Rosberg. "Es wäre mehr drin gewesen. Die Reifen waren heute das große Thema. Ich bin in der ersten Runde etwas verhalten gefahren, das war ein Fehler. In der zweiten und dritten Runde gingen die Reifen nicht mehr. Das muss ich wieder neu mitbekommen", nahm der Rekord-Weltmeister aus Kerpen sein Abschneiden auf seine Kappe. "Platz acht ist nicht ganz optimal, aber wenn der Start halbwegs funktioniert, könnte ich da schon ein bisschen nach vorn kommen. Das Rennen könnte mir liegen."

Rosberg schwärmte nach seinem Parforce-Ritt im Regen: "Das ist ein super Resultat. Toll, dass ich erstmals in der ersten Startreihe stehe. Aber es herrschte zeitweise das totale Chaos." Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug urteilte: "Da war noch mehr drin. Man hätte einen Joker setzen müssen, zumindest mit einem Auto." Vettel war mit seiner Reifenwahl ebenfalls nicht glücklich. Dennoch bezeichnete der 22 Jahre alte Heppenheimer seinen dritten Platz "nach einer sehr chaotischen Session als sehr gute Ausgangsposition".

Wesentlich schlimmer als Schumacher erwischte es andere Mitfavoriten im Monsun: Das Ferrari-Duo Fernando Alonso (19.) und Felipe Massa (21.) sowie Lewis Hamilton (20.) im McLaren-Mercedes scheiterten sensationell schon in der ersten K.o.-Runde. Titelverteidiger Jenson Button konnte wegen eines Ausrutschers ins Kiesbett zum zweiten Durchgang nicht mehr antreten und geht als 17. ins Rennen. Damit scheint der Weg für die Konkurrenten von Red Bull und Mercedes beim dritten Saisonlauf am Sonntag (Start: 10 Uhr MESZ/RTL und Sky) frei zu sein.

Glänzend war die Vorstellung von Adrian Sutil (Gräfelfing) und Nico Hülkenberg (Emmerich). "Auch im Trockenen hätten wir es in die Top Ten geschafft, aber im Regen fühle ich mich wohl", sagte Force-India-Pilot Sutil zu seinem tollen vierten Platz. Neuling Hülkenberg ließ im Williams-Cosworh als Fünfter aufhorchen. Timo Glock (Wersau) schaffte mit Neueinsteiger Virgin als 16. erstmals den Einzug in die zweite Runde. "Das ist optimal", sagte er.

Webber freute sich nach seinem Reifen-Poker diebisch. "Es war eine riesige Herausforderung auf der überfluteten Piste. Die Bedingungen wechselten ständig", berichtete der Red-Bull-Pilot nach seiner insgesamt zweiten Pole Position. Als einziger der Top-Ten-Vertreter hatte der 33-Jährige Intermediates aufziehen lassen. Seine Konkurrenten setzten dagegen auf Regenreifen. Teamchef Christian Horner grinste nach dem geglückten Strategie-Streich: "Wir haben ein bisschen gezockt und es ist aufgegangen. Jetzt brauchen wir im Rennen die Big Points."

Vor dem Malaysia-Grand-Prix führt Alonso die WM mit 37 Punkten vor Massa (33) an. Button (31) ist Dritter. Rosberg (20) liegt als bester Deutscher auf Rang fünf. Vettel (12) ist Siebter vor Schumacher (9). (dpa)

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