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Juan Soto bejubelt Howie Kendricks Homerun im siebten Inning, durch den die Washington Nationals aus einem 1:2 ein 3:2 machten.

© Reuters

Washington Nationals gewinnen World Series im Baseball: Der Präsident, entblößte Brüste und ein gewaltiger Heimkomplex

In der Endspielserie der Major League Baseball gibt es in sieben Duellen keinen Heimsieg. So holt Washington den Titel und auch sonst tut sich Ungewöhnliches.

Am Ende wurde es dann doch noch dramatisch. Im siebten Spiel der 115. World Series in der Major League Baseball (MLB) machten die Washington Nationals einen 0:2-Rückstand im siebten Inning wett und gingen ihrerseits 3:2 in Führung. Von diesem Rückstand erholte sich Gegner Houston Astros nicht mehr, das Team aus der US-Hauptstadt siegte letztlich 6:2 und holte sich damit erstmals den Meistertitel in der MLB.

Zuvor hatte die Endspielserie der US-Baseball-Liga bereits einige interessante Ein- und Ausblicke geliefert, wenn auch nicht immer höchste sportliche Dramatik. Donald Trump beispielsweise wagte sich als erster US-Präsident seit 18 Jahren mal wieder zu einem MLB-Finale - und wurde im fünften Duell in Washington von den Fans der Nationals gnadenlos ausgebuht.

Im selben Spiel zogen drei Zuschauerinnen hinter der Home Plate blank und zeigten ihre Brüste. Der konservative US-Sender Fox verpasste es, rechtzeitig auf eine andere Kamera zu schalten und half damit, den Skandal zu transportieren. Bei den drei Frauen handelte es sich um Models, die auf Brustkrebs aufmerksam machen oder vielleicht doch einfach nur ihre mit freizügigen Fotos bestückte Instagram-Seite promoten wollten. Der Major League Baseball war der Grund für die Aktion ziemlich egal, sie setzte die Störerinnen erst fest und verhängte danach ein lebenslanges Besuchsverbot für alle Stadien der Liga (siehe Schreiben einer der Beteiligten im folgenden Tweet).

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Dann war da noch Nationals-Manager Dave Martinez, der nach einer strittigen Schiedsrichter-Entscheidung im sechsten Spiel der Serie komplett ausrastete und des Feldes verwiesen wurde. Die Szene, wie der 55-Jährige die Fassung verliert, war zweifellos einer der Höhepunkte des Saison-Höhepunkts in der MLB.

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Die Spiele selbst gingen da fast schon ein bisschen unter. Dabei geht mehr als ein siebtes Spiel in einer World Series normalerweise nicht. Doch der Funke wollte diesmal nicht so recht überspringen. Alle sieben Duelle wurden von der Gastmannschaft gewonnen – einen derartigen Heimkomplex hatte es in zuvor 1420 Best-of-seven-Serien in den drei großen US-Ligen NBA (Basketball), NHL (Eishockey) und eben in der MLB noch nie gegeben. Zumindest den Spielen 2 bis 6 mit sehr deutlichen Ergebnissen mangelte es allerdings beträchtlich an später Spannung, was der Stimmung doch einigermaßen zusetzte – gerade, weil das Heimteam dann auch noch deutlich unterlegen war.

1924 holte zuletzt ein Team aus Washington den Titel in der MLB

Auch die vermeintlichen Hauptdarsteller trugen nicht unbedingt zur Steigerung des Unterhaltungswerts bei. Houstons Startwerfer Gerrit Cole und Justin Verlander überragten in der regulären und den ersten Play-off-Runden, patzten dafür in der World Series. Dabei war ihnen eigentlich zugetraut worden, allein die vier zum Titel notwendigen Siege nach Hause zu werfen. Doch tatsächlich verloren die nahezu als unbezwingbar geltenden Superstars in drei ihrer Starts und waren letztlich nur für einen Erfolg verantwortlich.

Auch deshalb reichte es für die favorisierten Astros nicht zum Titel. Der Gegner bewies wie schon zuvor in den Play-offs Kämpferqualitäten und konnte sich auf seine Offensiv-Stars um Anthony Rendon und Juan Soto oder Pitcher Stephen Strasburg in den entscheidenden Momenten verlassen. Mit den Nationals gibt es damit erstmals seit 1924 wieder einen Baseball-Champion aus der US-Hauptstadt.

Donald Trump dürfte bei den anstehenden Feierlichkeiten wohl nicht zugegen sein, dann, wenn es auf den Straßen Washingtons bei der großen Siegerparade ausgelassen zugehen wird. Vielleicht wird hier und da aus schierer Begeisterung sogar ein Oberkörper entblößt – einen Triumph in der World Series gibt es schließlich nicht alle Tage.

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