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Ohne Lendl, mit Vater: Bei Alexander Zverev ist wieder alles beim Alten.

© Peter Klaunzer/dpa

Tennistalent trennt sich vom Trainer: Warum das Lendl-Aus für Zverev eine Chance ist

Das Ende des Schmierentheaters um Ivan Lendl sollte das Sportliche für Alexander Zverev in den Fokus rücken – und ihm eine Lehre sein. Ein Kommentar.

Wenn Nachrichten über ganz persönliche Streitigkeiten von Profisportlern die sportlichen Leistungen überstrahlen, kann das kein gutes Zeichen sein. So wie jetzt bei Alexander Zverev, der sich in den vergangenen Wochen eine Dauerfehde mit Trainer Ivan Lendl geliefert hat. Zum Höhepunkt dieses Schmierentheaters in aller Öffentlichkeit sagte Zverev über Lendl: "Seine Hauptthemen sind Golf und seiner kleiner Hund." Lendl wiederum wirft Zverev vor, mit "Problemen außerhalb des Platzes" nicht klarzukommen. Wie konnte es soweit kommen?

Zuletzt begleitete der der ehemalige Weltklasse-Spieler den Deutschen, der genau das werden will, auf Turnieren immer seltener - offenbar aus Kostengründen. Auch bei Zverevs Heimturnier in Hamburg ist er nun nicht dabei. Seit Freitag steht fest, dass sich das auch nicht mehr ändern wird: Zverev und Lendl gehen in Zukunft getrennte Wege. Der einzige logische Schritt nach diesem Theater.

Es ist eine Chance für Zverev, die nächste. Er kann und sollte zur Ruhe zu kommen und es machen wie sein Vater, der sich an der öffentlichen Debatte nicht beteiligte. Zverev senior, dem die Arbeitsteilung mit Lendl offenbar nicht gut gefiel, ist nun wieder alleiniger Trainer. Es ist seine Aufgabe, nun dafür sorgen, dass sich sein Sohn wieder voll auf die Karriere fokussiert.

Es muss das Ziel des größten deutschen Tennistalents sein, sich nicht erneut einem solchen Schmierentheater hinzugeben, zu dem auch Boris Becker mit nebulösen Aussagen beigetragen hat. "Da etwas kaputt gegangen", sagte der.

Dem familiären Typ Zverev bekommt es augenscheinlich nicht gut, zu viel Verantwortung Menschen zu übertragen, denen er nicht blind vertrauen kann - so war es beispielsweise auch mit seinem Ex-Manager Patricio Apey. Zverev sollte nach der Posse um Apey und Lendl jetzt zeigen, dass er auch sportlich und nicht nur verbal austeilen kann. Vielleicht ja schon in Hamburg.

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