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Beim Hinspiel gegen Tours traten die Volleys von Anfang an kämpferisch auf.

© IMAGO/Andreas Gora

Wachsende Zuschauerzahlen beim Deutschen Meister: Volleyball-Publikum ist weiblich, jung und „höflich“

Mit dem 3:1 gegen Tours legen die BR Volleys den Grundstein für die nächste Champions-League-Runde. Für den Verein gibt es aber noch andere Gründe für Optimismus.

Die Erleichterung war den Spielern der BR Volleys deutlich anzusehen. Als sie am Mittwochabend mit 3:1 gegen den französischen Meister Tours gewannen, wirkten sie euphorisch und ausgelassen. Soeben hatten sie den Grundstein gelegt, um sich für das Viertelfinale der Champions League zu qualifizieren.

„Ich bin sehr erleichtert“, sagte Manager Kaweh Niroomand. „Wir sind insgesamt sehr konzentriert und leidenschaftlich aufgetreten. Das war unsere Chance, vorzulegen und wir haben sie genutzt. Es ist die bestmögliche Ausbeute.“ Das Rückspiel findet am 8. Februar in Tours statt. Um sich für das Viertelfinale zu qualifizieren, müssten die Volleys zwei Sätze gewinnen. Sollten sie mit 0:3 oder 1:3 verlieren, käme es zu einem Golden Set, einem entscheidenden Satz bis 15 Punkte.

„In den Grundelementen waren wir besser“, so Niroomand, der den Sieg vor allem auf die stabile Annahme und die starken Aufschläge zurückführt. Überdies verteilte Zuspieler Johannes Tille clever die Bälle. Auch Diagonalangreifer Marek Sotola fand dieses Mal besser ins Spiel, dadurch waren die Volleys variabel im Angriff. Trotzdem weiß Niroomand: „Das Rückspiel wird ein schwerer Ritt.“

Die Volleys wollen sukzessive wachsen

Dort haben die Volleys auch nicht mehr ihre Fans im Rücken. Am Mittwoch kamen 4.387 Zuschauer, um das Team anzufeuern. „Es kommen mehr Zuschauer als letzte Saison“, sagt Niroomand. Und das will etwas heißen, denn die vergangene Saison war für die Berliner ein Rekord. Erstmals kamen insgesamt über 100.000 Zuschauer zu den Heimspielen. Beim Meisterschaftsfinale gegen Friedrichshafen und auch beim Champions-League-Duell gegen Perugia waren über 8000 Menschen dabei.

„Aber diese Saison sind es noch mehr“, so Niroomand. „Jetzt kommen um die 4000 Zuschauer zu Spielen, bei denen früher 2500 bis 3000 dabei waren. Das sind gute Fortschritte. Wir wachsen sukzessive.“

Die größte Altersklasse ist zwischen 26 bis 45 Jahren

Kaweh Niroomand, Manager der Volleys

Dass am Mittwochabend keine 8000 Menschen dabei waren, führt der Manager vor allem darauf zurück, dass Tours außerhalb der Volleyball-Community nicht so bekannt sei wie einige italienische Topvereine. Überdies sei die Vorlaufszeit relativ kurz gewesen und Spiele unter der Woche seien insgesamt weniger attraktiv.

„Die Sogkraft ist natürlich nicht so groß wie beim Fußball. Aber grundsätzlich steigern wir uns von Jahr zu Jahr und erweitern den Zirkel“, so Niroomand. „Das Event wird unterhaltsamer, die Musik und Stimmung sind super.“ Erst kürzlich habe ein Unternehmensführer, der zum ersten Mal dabei war, gegenüber Niroomand den hohen Frauenanteil sowie den „höflichen und rücksichtvollen Umgang miteinander“ hervorgehoben.

Das bestätigen auch die Zahlen: Beim ersten Spiel in dieser Saison gegen Giesen führten die Volleys eine Umfrage in der Halle durch. „Da hat sich gezeigt, dass die Zuschauer mehrheitlich weiblich sind. Die größte Altersklasse ist zwischen 26 bis 45 Jahren.“

Für die gute Stimmung in der Halle erhielten die Volleys in der vergangenen Saison sogar eine Belohnung vom Europäischen Volleyball-Verband. Dieser habe ihnen einen „guten fünfstelligen Betrag als Anerkennung für die vielen Zuschauer“ überwiesen, so Niroomand. Da wollen die Volleys in diesem Jahr natürlich noch eine Schippe drauflegen, vorausgesetzt, dass sie die nächste Runde in der Champions League erreichen. Dort ginge es dann gegen Trentino Volley.

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