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Sheraldo Becker hat seit Anfang November kein Tor mehr erzielt.

© dpa/Bruno Fahy

Vor dem Duell Union gegen Union: Offensive Durchschlagskraft gesucht

Der 1. FC Union trifft in der Europa League auf Union St. Gilloise – und muss dabei die aktuelle Ladehemmung ablegen. Leicht wird das gegen einen defensiven Gegner wohl nicht.

So ganz normal fühlt sich das noch nicht an, was diese Tage am Stadion an der Alten Försterei abgeht: die riesigen schwarzen Uefa-Banner, die an der Fassade der Haupttribüne hängen, der ungewöhnlich volle Presseraum und das Kribbeln, das in der kalten Luft hängt. Wie Morten Thorsby am Mittwoch sagte: „Die Europa League ist immer etwas anderes.“

Am Donnerstag geht es für den 1. FC Union mit dieser etwas anderen Reise weiter, und zwar im Achtelfinalhinspiel gegen den Brüsseler Außenseiter Royale Union Saint-Gilloise. Das sei nicht nur für den Verein etwas Besonderes, sondern auch für die Spieler, betonte Mittelfeldakteur Thorsby. „Auch für die meisten von uns ist es die erste Erfahrung unter den letzten sechzehn eines Europapokals.“

Und doch weiß man in Köpenick ziemlich genau, was man am Donnerstag zu erwarten hat. Denn auf Saint-Gilloise ist Union bereits in der Gruppenphase getroffen. Während die Berliner in Belgien 1:0 gewinnen konnten, gab es zu Hause eine 0:1-Niederlage. Daher wissen die Köpenicker auch genau um die Gefährlichkeit dieses vermeintlich kleinen Gegners.

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Pflichtspiel hat Union in dieser Saison zu Hause nur verloren – gegen St. Gilloise.

Im erneuten Duell zwischen Union und Union gilt es für die Berliner, die einzige Pflichtspielniederlage in einem Heimspiel in dieser wiedergutzumachen. Einfach wird das nicht, denn nicht nur dem Namen nach ähneln sich die Kontrahenten. Beide sind erst in jüngerer Vergangenheit überraschend aus der Zweiten Liga bis in den internationalen Wettbewerb aufgestiegen, beide mit einer ähnlichen Spielweise.

„Das ist eine gut organisierte, kompakte Mannschaft, die ähnliche Attribute zeigt wie wir“, sagte Trainer Urs Fischer am Mittwoch. „Sie haben sich damals weit zurückfallen lassen und wir haben uns schwer getan, Möglichkeiten zu erarbeiten“, erinnert er ans erste Duell in Berlin.

Zuletzt tat sich Union vor allem gegen defensive Teams schwer

Gerade in dieser Phase ist das kein gutes Omen für Union. Zuletzt konnten auch andere Teams Union mit einem defensiven Ansatz frustrieren. So sind die Köpenicker in der Liga seit drei Spielen ohne eigenes Tor. Nur gegen Ajax, als sie sich selbst zurückfallen lassen und auf Konter lauern konnten, war der Union-Angriff zuletzt erfolgreich.

Ein ähnlicher Spielverlauf ist für Donnerstag nicht zu erwarten und so muss sich Trainer Urs Fischer etwas anderes einfallen lassen. „Wir versuchen das eine oder andere zu machen, das sie vielleicht überraschen könnte“, sagte er.

Grund zum Optimismus gibt es auch im Personalbereich. Mit der Rückkehr von Niko Gießelmann hat Union wieder einen gelernten Linksverteidiger im Aufgebot, und damit auch mehr Balance in der Abwehr als zuletzt gegen Köln. Die Berliner gehen also munter ins Achtelfinale. "Wir wollen es positiv bestreiten. Wir versuchen natürlich das Spiel zu gewinnen, um uns eine gute Ausgangslage fürs Rückspiel zu erarbeiten", so Fischer. Und dass man in Brüssel gewinnen kann, weiß seine Mannschaft ja schon.

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