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Die Volleys brauchen einen Sieg gegen Lüneburg, um ins Halbfinale einzuziehen.

© Kleist-Heinrich

Volleyball: BR Volleys: Alles oder nichts gegen Lüneburg

Die Volleys stehen gegen Lüneburg unter Druck. Manager Niroomand plant so oder so größere Kaderumbauten.

Es ist dies im Sport immer noch eine gängige Methode: Wenn nichts mehr geht, dann kann die Kasernierung helfen. Manchmal. Vielleicht. Der erfolgsverwöhnte Berliner Volleyball-Bundesligist BR Volleys verliert nicht die ganze Zeit. Aber er steuert rumpelig durch die Saison und hat nach der jüngsten Niederlage in den Viertelfinal-Play-offs gegen die SVG Lüneburg zu eben jenem Mittel gegriffen. Die Mannschaft bereitete sich vier Tage im brandenburgischen Kienbaum auf das entscheidende Spiel am Sonntag vor (Max-Schmeling-Halle, 16 Uhr).

Im Falle der BR Volleys, so sagt ihr Manager Kaweh Niroomand, sei der Anlass für die intensiven Tage in Kienbaum aber nicht das verlorene Spiel in Lüneburg gewesen. „Das Ganze war vielmehr als Kennenlernveranstaltung gedacht. Das war schon lange geplant“, sagt Niroomand. Denn Trainer Stelian Moculescu sei ja immer noch nicht lange bei der Mannschaft. Knapp zehn Wochen ist der Rumäne inzwischen bei den Volleys und das Fazit fällt bisher recht zufriedenstellend aus.

Moculescu hat die meisten Spiele gewonnen und – wichtiger noch – den Volleys Stabilität verliehen. Bei einer Niederlage gegen Lüneburg aber würde das keinen mehr interessieren. Moculescu stünde dann da wie der unverbesserliche alte Mann des Volleyballsports, der nicht davon lassen kann. Und Niroomand wie derjenige, der sich nach dem jungen Luke Reynolds mit dem alten Moculescu gleich den nächsten Fehlgriff geleistet hätte. Deswegen verwundert es nicht, dass sich Niroomand vor dem Spiel am Sonntag „gefühlsmäßig nicht im Spa-Bereich“ sieht, wie er sagt. „Die Anspannung ist schon da.“

"Wir müssen nicht in jedem Jahr Meister werden"

Der Gewinn der Meisterschaft ist das große Ziel der Volleys, noch immer, muss man sagen. Schon seit Monaten beweisen die ewigen Rivalen aus Friedrichshafen, dass sie mit ihrem cleveren Trainer Vital Heynen auf einem anderen Level sind als die Volleys. Das wegzustecken, ist schon schwer genug für den ehrgeizigen Niroomand. Dass aber sogar nicht einmal ausgemacht ist, wer sich mit den Friedrichshafenern im Finale messen wird, muss den Mann schon sehr wurmen, auch wenn er sagt: „Wir müssen nicht jedes Jahr Meister werden und eine kleine Delle halten wir auch mal aus.“

Mehr als eine kleine Delle soll es aber auf keinen Fall werden. „Es steht ein Generationenwechsel an“, kündigt Niroomand schon einmal an. Bei den Volleys tummeln sich einige Spieler, die in der Vergangenheit Großes geleistet haben, inzwischen aber in die Jahre gekommen sind. Außerdem ist Niroomand unzufrieden mit ein paar Neuzugängen. „Nicht jeder hat die Erwartungen erfüllt“, sagt er. Namen möchte er nicht nennen. In den nächsten Wochen wird sich herauskristallisieren, wie sich der Manager seinen Kader in der Zukunft vorgestellt hat. Zuvor aber muss der gegenwärtige Kader, dem irgendwie kaum jemand mehr was zuzutrauen scheint, die Delle abwenden. Erst mit einem Sieg gegen Lüneburg und dann möglichst mit dem Finaleinzug.

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