zum Hauptinhalt
Trainer Benedetto Muzzicato wurde bei Viktoria Berlin entlassen.

© Hüübner/imago images

Update

„Neue Impulse“: Viktoria 89 trennt sich von Trainer Muzzicato

Die Abstiegszone ist nur noch einen Punkt entfernt. Aufsteiger Viktoria Berlin hat auf die Talfahrt reagiert. Mit einem neuen Coach soll eine Wende gelingen.

Da nun gar nichts bis wenig mehr ging bei Viktoria Berlin, musste der Trainer gehen. Der Aufsteiger möchte mit einem Trainerwechsel die sportliche Wende einleiten und den Klassenerhalt in der 3. Fußball-Liga bewerkstelligen. Nach lediglich zwei Siegen aus den vergangenen 17 Spielen sowie den Auftritten in dieser Woche beim 0:6 gegen Eintracht Braunschweig und dem 0:2 bei Wehen-Wiesbaden trennen sich die Wege des zweimaligen deutschen Meisters und Trainer Benedetto Muzzicato.

„Wir müssen die nötigen Punkte sammeln“, sagte Viktoria-Geschäftsführer Peer Jaekel am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur und betonte dabei, dass die Trennung in gemeinsamen Gesprächen einvernehmlich verlaufen sei, „auch Muzzi hatte sich Gedanken gemacht.“ Muzzicato hatte den Verein im Sommer 2019 übernommen und in den beiden folgenden Spielzeiten in der Regionalliga Nordost etabliert.

In der vergangenen Saison führte er Viktoria 89 dann zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in die Dritte Liga. Dort legten die Berliner einen furiosen Saisonstart hin, nach drei Spielen rangierte das Team von Muzzicato mit neun Punkten und einem Torverhältnis von 10:1 an der Tabellenspitze. Noch nie gab es solch einen guten Saisonstart einer Mannschaft in der Dritten Liga.

Doch so schnell wie es für Viktoria nach oben ging, so rasant blieben die Erfolgsergebnisse auch wieder aus. Nach 25 ausgetragenen Partien nur 27 Punkte und Platz 16, einen Zähler vom ersten Abstiegsrang entfernt, lautet die bittere Realität. In diesem Jahr blieb die Mannschaft noch sieglos, war aber von zahlreichen Corona-Infektionen betroffen, sodass Muzzicato in der vergangenen Woche erstmals im Jahr 2022 15 Spieler auf dem Platz begrüßen durfte.

Ein Nachfolger soll zeitnah präsentiert werden

Eine schwierige Situation für alle Beteiligten, dessen Konsequenzen nun der Cheftrainer tragen muss. „Dass die Situation für uns herausfordernd ist, ist richtig. Wenn man Spielverläufe nimmt, kann man das auf mangelnden Rhythmus zurückführen“, sagte Jaekel, „aber wir haben auch Dinge gesehen, die uns dazu bewogen, festzustellen, dass wir einen anderen Weg gehen müssen. Auch Muzzi glaubt, es sei an der Zeit.“

[Mehr guten Sport aus lokaler Sicht finden Sie – wie auch Politik und Kultur – in unseren Leute-Newslettern aus den zwölf Berliner Bezirken. Hier kostenlos zu bestellen:leute.tagesspiegel.de]

Der 43 Jahre alte Muzzicato beginnt zudem am 28. Februar den Pro-Lizenz-Lehrgang des DFB zum Erwerb der höchsten Trainer-Qualifikation und hätte auch einige Trainingseinheiten mit der Mannschaft verpasst. Vorübergehend werden der bisherige Co-Trainer David Pietrzyk und Athletik-Trainer Roman Steinweg das Training leiten.

Jaekel und Sportdirektor Rocco Teichmann befinden sich aber schon auf Trainersuche, da sie schon in den letzten Wochen Gespräche mit Muzzicato geführt und die nun eingetretene Situation besprochen hatten. „Wir haben spannende Ideen im Kopf“, sagte Jaekel, der hofft, zeitnah einen Nachfolger präsentieren zu können - „bestenfalls in der kommenden Woche.“

Wer auch immer dann als Nachfolger*in präsentiert werden wird, wird angesichts des straffen Zeitplans und der kommenden englischen Wochen nicht viel Zeit zur Eingewöhnung haben und muss sofort abliefern, damit Viktorias Erfolgsgeschichte dann doch noch weitergehen kann. (mit dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false