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Collin Quaner verabschiedet sich Richtung England.

© dpa

Abschied aus Köpenick: Vielflieger Collin Quaner landet in England

Unions erfolgreichster Stürmer der Hinrunde wechselt zum Huddersfield Town AFC in die zweite englische Liga

Ganz schön rumgekommen ist Collin Quaner in den vergangenen drei Tagen. Zuerst ging es mit dem Flugzeug rund 2000 Kilometer von Oliva Nova in Spanien nach Berlin. Kaum angekommen, saß der Angreifer des 1. FC Union Berlin schon wieder im Flieger ins anderthalb tausend Kilometer entfernte Manchester. Von dort ging es weiter nach Huddersfield, wo der 25 Jahre alte Stürmer ab sofort für den städtischen Fußballklub Huddersfield Town AFC spielt.

Quaner ist nach Sören Brandy (Bielefeld), Christopher Quiring (Rostock) und Christopher Lenz (Kiel, ausgeliehen) schon der vierte Fußballer, der den Berliner Zweitligisten während der Winterpause verlässt. Zum Abschied gabs die branchenübliche Pressemitteilung. „Collin hat in der laufenden Saison mit seinen Toren auf sich aufmerksam gemacht. Die Chance, künftig in England spielen zu können, möchten wir ihm nicht verbauen, zumal alle Beteiligten davon profitieren“, lässt sich Unions sportlicher Leiter Helmut Schulte zitieren.

Quaners Vertrag lief am Saisonende aus

Dass Union von dem Wechsel profitiert, gilt hauptsächlich in finanzieller Hinsicht. Quaners Vertrag wäre nach dieser Saison ausgelaufen, er hätte dann ablösefrei wechseln können. So kassiert Union eine Summe, die bei etwas mehr als einer halben Million Euro liegen dürfte. Zahlen nannten beide Vereine nicht.

Auch wenn es plötzlich erscheint, ganz überraschend kommt der Wechsel nicht. Quaner zögerte bei der Aussicht auf eine mögliche Vertragsverlängerung und als Union vergangene Woche Sebastian Polter für die Berliner Rekordablöse von 1,6 Millionen Euro von den Queens Park Rangers zurückholte, war klar, dass der ehemalige Publikumsliebling den Platz als zentraler Angreifer bekommt. Quaner wäre in der Rückrunde vermutlich nur Ersatz gewesen – für einen Spieler im letzten Vertragshalbjahr so ziemlich das Schlimmste, was passieren kann.

Sieben Mal traf er in der Hinrunde

So nutzte Quaner die bisher beste Halbserie seiner Karriere, um einen lukrativen Vertrag im Ausland zu unterschreiben. Auf sich aufmerksam gemacht hatte er in der vergangenen Hinrunde mit sieben Toren, so oft traf kein anderer Berliner. Quaner, eigentlich mehr als Reservist eingeplant, gelang auf einmal alles. Dem plötzlichen Formanstieg folgte genau so plötzlich die Krise. Ab Mitte Oktober blieb er in sieben Spielen ohne Treffer. In dieser Zeit wuchsen im Hintergrund die Zweifel, dass Collin Quaner tatsächlich der Stürmer ist, der Union in die Bundesliga schießt. Der Verkauf in die zweite englische Liga ist also nur konsequent.

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