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Jerry Tollbring ersetzt Milos Vujovic zur neuen Saison bei den Füchsen.

© IMAGO/Grubisic

Verstärkung auf Linksaußen: Füchse Berlin verpflichten Jerry Tollbring

Die Füchse verlängern den Vertrag mit Milos Vujovic nicht – und präsentieren schon jetzt einen Nachfolger für den Montenegriner.

Besser hätte es kaum laufen können. Milos Vujovic stibitzte sich den Ball, sprintete auf das Tor zu und versenkte souverän. Sieben Treffer steuerte der Linksaußen beim 37:28-Erfolg der Füchse am Sonntag beim HSV Hamburg bei, ohne sich auch nur einen Fehlversuch zu leisten. Damit schrieb sich Vujovic mit seiner Schnelligkeit und Kaltschnäuzigkeit fast schon sein eigenes Empfehlungsschreiben. Denn – und das machte der Klub nach wochenlangen Gerüchten am Montag nun offiziell –, der nach dieser Saison auslaufende Vertrag des Montenegriners wurde nicht verlängert. Sein Nachfolger wird der Schwede Jerry Tollbring.

Für Vujovic ist es das baldige Ende einer durchwachsenen Zeit in Berlin. Nachdem er im Sommer vor zwei Jahren hochgepriesen aus Tatabanya an die Spree gewechselt war, reihte sich ein Unglück an das nächste. Erst erlitt er in der Vorbereitungsphase einen lebensgefährlichen Unfall, wenig später folgte eine Corona-Erkrankung mit anschließenden Burn-Out-Erscheinungen und danach zog er sich eine Fußverletzung zu, die ihn erneut zum Aussetzen zwang.

Anders als bei der montenegrinischen Nationalmannschaft, wo Vujovic bei der Europameisterschaft in diesem Januar mit seinen spektakulären Toren auf sich aufmerksam machte, konnte der 29-Jährige bei den Füchsen nicht so recht zurück zu seiner Form finden. Dafür waren seine Auftritte zu unstetig. Und nachdem er in der vergangenen Saison oft Tim Matthes den Vortritt lassen musste, lief ihm in dieser Spielzeit dessen Nachfolger aus dem Füchse-Nachwuchs Tim Freihöfer den Rang ab.

Die damit einhergehende Enttäuschung, dürfte der neu verpflichtete Jerry Tollbring nur zu gut kennen. Als er 2017 zu den Rhein-Neckar-Löwen gewechselt war, durfte er als zweiter Mann hinter Uwe Gensheimer, dem damaligen Kapitän der deutschen Nationalmannschaft, oft nur die Bank wärmen. „Sie haben mir immer gesagt, dass sie an mich glauben, es mir aber nie wirklich gezeigt“, sagte der 27-Jährige jüngst in einem Interview. Letztlich löste er seinen eigentlich bis 2023 geltenden Vertrag bei den in der Krise steckenden Mannheimern vorzeitig auf und wechselte vor anderthalb Jahren zum dänischen Champions-League-Vertreter GOG, wo er seither mit seiner Effektivität glänzt.

„Jerry ist ein sehr schneller, sprungstarker Spieler mit vielen Wurfvarianten. Er ist einer der Topscorer in Dänemark und Europa. Ich bin davon überzeugt, dass er gut zu uns und unserem Tempospiel passt, und bin froh, dass er sich für uns entschieden hat“, sagte Sportvorstand Stefan Kretzschmar zu Tollbring, an dem unter anderem der Deutsche Meister SC Magdeburg interessiert gewesen sein soll. Doch bei den Füchsen hat Tollbring anscheinend mehr Vertrauen, dass seine zweite Bundesliga-Erfahrung besser verläuft.

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