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Gut in Form. Frederik Rönnow zeigte in Abwesenheit des erkrankten Andreas Luthe starke Leistungen und darf sich Hoffnungen auf einen Stammplatz machen.

© Contrast/Imago

Union empfängt Eintracht Frankfurt: Ein Spiel zwischen den Höhepunkten

Der 1. FC Union trifft am Sonntag auf Frankfurts Europapokal-Helden – für Torwart Frederik Rönnow ist es ein besonderes Spiel.

Das Wunder von Barcelona hat Urs Fischer nicht live miterlebt. Als Eintracht Frankfurt am vergangenen Donnerstag den historischen Erfolg im Camp Nou feierte, war Fischer mit seinem Trainerstab in der Halle in Friedrichshain, schaute sich den Play-off-Sieg der Eisbären gegen die Kölner Haie an. „Ich habe mich mit Eishockey vergnügt, und erst danach bin ich nach Hause gegangen und habe mir das Spiel Frankfurt gegen Barcelona angeschaut“, sagte der Trainer des 1. FC Union am Freitag.

Anschauen musste er sich das ja, denn am Sonntag (17.30 Uhr, live bei Dazn) ist die Eintracht in Köpenick zu Gast. Drei Tage nach dem Triumph vor 80.000 Zuschauern in Barcelona muss die Mannschaft von Oliver Glasner im kleinen Stadion An der Alten Försterei um die Teilnahme an der nächsten europäischen Saison kämpfen.

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Es ist für beide Mannschaften ein etwas komischer Termin, der zwischen den Höhepunkten gelandet ist. Frankfurts Trainer Oliver Glasner rutschte erst vor ein paar Tagen über den Rasen im Camp Nou, und darf sich jetzt schon auf die Halbfinalduelle gegen West Ham United freuen. Derweil muss Fischer seine Mannschaft zwischen dem Derbysieg der vergangenen Woche und dem Pokalhalbfinale bei RB Leipzig am Mittwoch auf Betriebstemperatur halten.
Vor dem Spiel am Sonntag forderte der Schweizer „emotionale Kontrolle. Natürlich gehört auch eine gewisse Euphorie dazu, das nimmt man mit“, sagte er auf das Derby zurückblickend. „Aber es beginnt bei null. Ich habe schon nach dem Hertha-Spiel gesagt: Es gilt auch, die Leistung zu bestätigen.“
Schließlich könnte dieses Spiel für beide Mannschaften genauso wichtig wie die anstehenden Pokaltermine sein. Union liegt aktuell fünf Punkte vor Frankfurt auf dem siebten Rang, und kann mit einem Sieg näher an die internationalen Plätze heranrücken. Für die Eintracht geht es darum, den Anschluss im Rennen um Europa nicht zu verlieren.
„Die Mannschaft kennt diese Situation, das war im Spiel gegen Köln in etwa eine gleiche Ausgangslage“, sagte Fischer mit Blick auf den letzten Heimsieg der Köpenicker. „Gerade zu Hause mit der Unterstützung unseres Publikums wollen wir die drei Punkte.“ Dabei ist Frankfurt neben dem FC Bayern einer von zwei Bundesligisten, den Union im eigenen Stadion noch nicht besiegen konnte.

In seinen zwei Jahren in Frankfurt und auch in der vergangenen Saison bei Schalke war er Rönnow nur zweite Wahl

Dafür, dass es dieses Mal mit dem Heimsieg klappt, spricht auch die Form eines früheren Frankfurters im Union-Tor. Frederik Rönnow hat in seinen bisher neun Einsätzen für Union noch nie verloren, und auch am Sonntag sollte er zwischen den Pfosten stehen. Wie Fischer erklärte, sei der erkrankte Andreas Luthe „auf dem Weg zurück“, ein Einsatz aber immer noch fraglich. Doch selbst wenn Luthe wieder bei 100 Prozent ist, muss er sich so langsam Sorgen um seinen Stammplatz machen. Fast zwei Jahre lang war er die unangefochtene Nummer eins in Köpenick, doch sein neuester Ausfall hat die Tür für Rönnow geöffnet. Für diesen ist es auch eine Möglichkeit, seiner Bundesligakarriere nach drei Jahren endlich frischen Wind zu verleihen. 2018 ist der Däne mit viel Hoffnung von Bröndby IF nach Frankfurt gekommen, doch wie er diese Woche im Vereinsfernsehen erzählte, ging der Start nach hinten los: „Das erste Jahr in Frankfurt war sehr schwierig. Ich hatte nach drei, vier Wochen eine Verletzung, dann kam Kevin Trapp und ich habe nicht so viel gespielt.“ In seinen zwei Jahren in Frankfurt und auch in der vergangenen Saison bei Schalke war er oft nur zweite Wahl. Das war zuletzt auch bei Union so, doch nun hat er ausgerechnet gegen seinen ehemaligen Verein die Chance, sich langfristig für einen Stammplatz zu bewerben. Ob er in der neuen Saison auch mit den Berlinern auf Europareise geht, bleibt noch offen. Ein Sieg am Sonntag würde aber definitiv helfen.

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